Elektrizitätsverbrauch im Jahr 2003

Bern, 28.04.2004 - Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2003 um 2,0 % gestiegen (Vorjahr + 0,5 %). Damit erreichte der Stromverbrauch in der Schweiz einen neuen Höchstwert. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten 0,4 % mehr Elektrizität als im Vorjahr; sie erzielten mit 65,3 Mrd. Kilowattstunden (kWh) das bisher vierthöchste Produktionsergebnis. Der Exportüberschuss sank 2003 markant auf 3,1 (4,5) Mrd. kWh.

Der Elektrizitätsverbrauch (Endverbrauch) stieg im Jahr 2003 auf 55,1 Mrd. kWh; dies
entspricht einem neuen Höchstwert. Die Zunahme belief sich auf 1,1 Mrd. kWh oder
2,0 % gegenüber dem Vorjahr. Während sich der Endverbrauch im 2. Quartal 2003
lediglich um 0,3 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal erhöhte, stieg er
in den übrigen Quartalen zwischen 1,9 % und 3,2 %. Während der Hitzeperiode (Monate Juni bis August) lag der Verbrauch zwischen 2,6 und 3,0 % über den Vorjahreswerten.

Zum höheren Elektrizitätsverbrauch trug hauptsächlich das Bevölkerungswachstum bei.
Die mittlere Wohnbevölkerung der Schweiz nahm gemäss provisorischen Ergebnissen
des Bundesamtes für Statistik (BFS) 2003 um rund 61‘000 Personen oder 0,8 % zu.
Zudem lag die Zahl der Heizgradtage 2003 um 7,1 % über dem Vorjahreswert. Vor
allem die Monate Februar, Oktober und Dezember waren deutlich kälter als im Jahr
2002. Dämpfend auf den Elektrizitätsverbrauch wirkten sich das Programm EnergieSchweiz und die Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2003 aus. Gemäss den Angaben
des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) lag das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 0,5 %
tiefer als im Vorjahr.

Produktion: Höchstwert bei der Kernenergie, Durchschnitt bei der Wasserkraft

Die Elektrizitätsproduktion des schweizerischen Kraftwerkparks stieg 2003 im Vergleich
zum Vorjahr um 0,4 % auf 65,3 Mrd. kWh. Damit wurde im Jahr 2003 die nach dem
Rekordjahr 2001 vierthöchste Inlanderzeugung erzielt.

Die Wasserkraftanlagen erzeugten bei durchschnittlichen Produktionsverhältnissen
0,2 % weniger Elektrizität als im Vorjahr. Die Minderproduktion der Laufwerke (- 12,6
%) konnte durch den verstärkten Einsatz der Speicherwerke (+ 11,4 %) kompensiert
werden. In den Monaten Juni bis August (Hitzeperiode 2003) produzierten die Laufwerke 8,8 % weniger Elektrizität, die Produktion der Speicherwerke erhöhte sich hingegen
um 7,9 % gegenüber dem Vorjahr.

Dank der hohen Verfügbarkeit der fünf schweizerischen Kernkraftwerke – die Arbeitsausnutzung betrug 92,2 % – wurde ein neues Höchstergebnis von 25,9 (25,7)
Mrd. kWh erzielt. Neue Produktionsrekorde stellten im Jahr 2003 die Kernkraftwerke
Beznau I+II (Summe), Gösgen und Leibstadt auf.

Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 55,9 %, die
Kernkraftwerke zu 39,7 % sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen
zu 4,4 % beteiligt.

Exportüberschuss markant reduziert

Während neun Monaten des Jahres 2003 überstieg die Landeserzeugung den Inlandbedarf (Landesverbrauch). Für das ganze Jahr ergab sich bei Importen von 42,4 Mrd. kWh und Exporten von 45,5 Mrd. kWh ein Exportüberschuss von 3,1 (4,5) Mrd. kWh. Im 1. und 4. Quartal des Jahres 2003 mussten per Saldo 2,3 Mrd. kWh vom Ausland
bezogen werden. Im 2. und 3. Quartal des Jahres betrug der Exportüberschuss 5,4
Mrd. kWh.

Deutlich verstärkte Anstrengungen durch EnergieSchweiz

Gemäss den Zielen des Programms EnergieSchweiz sollte der Stromverbrauch zwischen
2000 und 2010 um höchstens 5 % zunehmen. Seit 2000 hat er aber bereits um 5,2 %
zugenommen. Um das Ziel zu erreichen, sind deutlich stärkere Anstrengungen zur rationellen Elektrizitätsverwendung nötig. Dazu dienen insbesondere die energieEtikette und Zulassungsbestimmungen für Haushaltgeräte, Zielvereinbarungen mit der Energie-
Agentur der Wirtschaft und die kantonalen Energiegesetze und Förderprogramme.



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Bundesamt für Energie
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