Windenergie und schweizerischer Wasserkraftpark und Indikatoren zu den kantonalen Energiemassnahmen

Bern, 17.03.2004 - Im Rahmen des Forschungsprogramms Energiewirtschaftliche Grundlagen (EWG) veröffentlicht das Bundesamt für Energie (BFE) eine Studie zur Windenergie und zum schweizerischen Wasserkraftpark. Die Studie befasst sich mit den Möglichkeiten und Konsequenzen einer Beteiligung schweizerischer Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke an den geplanten europäischen Regelenergiemärkten. Eine weitere vom BFE veröffentlichte Studie untersucht die Wirkung kantonaler energiepolitischer Massnahmen anhand verschiedener Indikatoren.

Windenergie und schweizerischer Wasserkraftpark

Die Liberalisierung der Elektrizitätswirtschaft in der Europäischen Union und die massive Förderung der Windenergieanlagen vor allem in Deutschland können den schweizerischen Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken zu einer wichtigen neuen Rolle innerhalb des europäischen Verbundes verhelfen. Weil diese Kraftwerke ihre Produktion sehr schnell anpassen können, eignen sie sich hervorragend zum Ausgleichen/Ausregeln von unvorhergesehenen Konsum- und Produktionsschwankungen, wie sie insbesondere bei Windenergieanlagen auftreten. Die schweizerischen Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke können sich mit einem Teil ihrer Leistung an den geplanten
Regelenergiemärkten in Europa beteiligen und so in Konkurrenz mit anderen Regelenergieanlagen treten wie beispielsweise den schnell startbaren Gaskraftwerken.

Eines der Hauptresultate der vorliegenden Studie ist der Nachweis, dass die Betreiber von Speicher- und Pumpspeicheranlagen ihre Regelenergie kostendeckend günstiger anbieten können als Produzenten mit anderen Technologien. Die schweizerischen Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke können auf diese Weise Deckungsbeiträge erwirtschaften, die es ihnen erlauben, ihre Substanz zu erhalten und unter Umständen auszubauen (insbesondere Ausbau von Turbinen- und Pumpleistung). Andererseits könnten die Bezüger der heute noch relativ teuren Windenergie von einem
tendenziell günstigeren Preis für die benötigte Ausgleichsenergie profitieren.

Die Beteiligung der schweizerischen Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke an den geplanten Regelenergiemärkten könnte somit einen Beitrag zur Förderung der beiden wichtigsten erneuerbaren Energien in Europa, Wasserkraft und Windkraft, leisten. Für die Teilnahme an den Regelenergiemärkten sind eine Reihe von technischen und institutionellen Voraussetzungen zu schaffen, die teilweise in der Studie behandelt werden und den Vorarbeiten zu einer zukünftigen Elektrizitätswirtschaftsordnung (ELWO) 2007 dienen können.

Indikatoren zu ausgewählten kantonalen Energiemassnahmen

Ziel dieser Studie war die Entwicklung eines Indikatorensets, welches die kontinuierliche Beobachtung der Entwicklung der kantonalen Energiepolitik (Monitoring) und das Erstellen interkantonaler Vergleiche (Benchmarking) ermöglichen soll. Die Indikatoren wurden anhand einer Matrix zu den Arbeitsbereichen der kantonalen Energiefachstellen erstellt und können weitgehend unter Verwendung der vorhandenen statistischen Grundlagen verwendet werden.

Die Indikatoren decken einerseits die energiepolitischen Entwicklungen ab (Outcome) und andererseits die Leistungen der Energiefachstellen (Output). Die Outcome-Indikatoren sind in der Regel in kWh pro Einwohner dargestellt (z.B. Erdgasverbrauch, Produktion Photovoltaikanlagen) bei den Output-Indikatoren kommen auch energiebezogene (Energiemengen aus kantonal geförderten Anlagen pro Einwohner) und monetäre Grössen (Aufwand pro Einwohner in Franken) zur Anwendung.

Die Indikatoren sind lediglich als Hilfsmittel zu verstehen, die den Stand und die Entwicklung in energiepolitisch relevanten Bereichen dokumentieren. Die Resultate und insbesondere interkantonale Vergleiche sind in jedem Fall interpretationsbedürftig, bzw. müssen mit vertieften Erfolgskontrollen analysiert werden. Insbesondere ist die Ausgangslage in den Kantonen bezüglich Potenzial, topografischen oder klimatischen Verhältnissen, Strukturdaten etc. teilweise sehr unterschiedlich. Im Vordergrund der Studie steht deshalb die Frage nach den Ursachen für die jährlichen Verände-
rungen und nicht etwa die Erstellung einer Rangliste der Kantone.



Herausgeber

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-1037.html