Energieperspektiven 2035 liegen auf dem Tisch

Bern, 16.02.2007 - Das UVEK hat heute Freitag anlässlich der Von-Wattenwyl-Gespräche zur Energiepolitik die Zusammenfassung der Energieperspektiven 2035 veröffentlicht. Als Ergebnis einer mehrjährigen Arbeit von Fachleuten aus Verwaltung, Wissenschaft und Energiewirtschaft zeigen sie anhand von Szenarien den energie- und klimapolitischen Handlungsbedarf und ermöglichen dem Bundesrat die anstehenden Grundsatzentscheide für eine nachhaltige Energieversorgung.

Die Energieperspektiven 2035 liefern Hinweise auf Entwicklungstendenzen der schweizerischen Energieversorgung. Sie zeigen auch mögliche Instrumente zur Beeinflussung dieser Entwicklungen auf. Gemäss den Erkenntnissen der Fachleute besteht Handlungsbedarf, was die Versorgung mit Brenn- und Treibstoffen, mit Elektrizität und die Erreichung der Klimaziele betrifft. Die in den Energieperspektiven untersuchten Szenarien reichen von einer Weiterführung der bisherigen Energiepolitik (Szenario I) über eine Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft (Szenario II), einer Energiepolitik mit quantitativen Zielen bezüglich der Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen (Szenario III) bis zur konsequenten Ausrichtung der Energiepolitik auf die "2000-Watt-Gesellschaft" mit tief greifenden Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs und zur Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien. "Politikerinnen und Politiker können sich nun ein klares Bild darüber machen, welche Entscheidungen mit welchen Folgen verbunden sind", heisst es in der Zusammenfassung.

Auf Basis dieser Vorarbeiten hat UVEK-Vorsteher Moritz Leuenberger dem Bundesrat eine Energiestrategie unterbreitet. In Übereinstimmung mit den kontinuierlichen Bestrebungen des UVEK zur Förderung der erneuerbaren Energien, zur Reduktion der Energieverbrauchs und des CO2-Ausstosses verfolgt die Strategie das Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung. Die Erneuerung und Ergänzung der Kraftwerke zur Deckung des Energiebedarfs ist dabei nicht ausgeschlossen; Priorität hat aber die Nutzung von umweltschonenden Energiequellen und die Verbesserung der Energieeffizienz, wie dies zum Beispiel im Baubereich seit Jahren erfolgreich praktiziert wird.  

Energieperspektiven als bewährtes Planungsinstrument

Seit der Gesamtenergiekonzeption von Mitte der 1970er Jahre erstellt der Bund periodisch Energieperspektiven, letztmals im Vorfeld der Volksinitiativen zu einem Kernkraft-Moratorium und zum Ausstieg aus der Kernenergienutzung, die vom Schweizer Stimmvolk Mitte 2003 abgelehnt wurden. Die Arbeit an den vorliegenden Energieperspektiven begann im Jahr 2004. Einzubeziehen waren energie- und klimapolitische Herausforderungen wie die Umsetzung der CO2-Abgabe, die Festlegung der CO2-Ziele nach Ablauf der Kyoto-Periode, die Entwicklung des Gesamtenergieverbrauchs, die langfristige Versorgung mit fossilen Energieträgern, die langfristige Stromversorgungssicherheit nach Stilllegung der bestehenden Kernkraftwerke sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien. Fachpersonen aus Wissenschaft und Energiewirtschaft begleitete die Arbeiten des Bundesamtes für Energie (BFE) und anderer Fachstellen des Bundes. Die Zwischenergebnisse wurden laufend publiziert (www.energie-perspektiven.ch) und im Rahmen des "Forums Energieperspektiven" regelmässig diskutiert.

Die detaillierten Ergebnisse werden Ende Februar 2007 in einem Synthesebericht veröffentlicht. Vier Begleitbände des Schlussberichts (Szenarien I bis IV, Volkswirtschaftliche Auswirkungen, Analyse und Bewertung des Elektrizitätsangebotes und Exkurse) werden im Verlaufe des Frühjahrs publiziert, bzw. sind zum Teil bereits auf Internet verfügbar.

Beilagen:

  • Faktenblatt "Energieperspektiven mit Vorgeschichte"
  • Energieperspektiven 2035: Management Summary


Adresse für Rückfragen

Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75 / 079 763 86 11



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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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