Studien innerhalb des Forschungsprogramms Energiewirtschaftliche Grundlagen publiziert

Bern, 30.03.2007 - Im Rahmen des Forschungsprogramms Energiewirtschaftliche Grundlagen (EWG) hat das Bundesamt für Energie (BFE) fünf Studien veröffentlicht. Die Studien können auf der Webseite das BFE eingesehen werden.

Potenzial erneuerbarer Energien in grösseren fossilen Feuerungen (1)

Wie die Autoren der Studie festhalten, ist das Substitutionspotenzial der erneuerbaren Energien beim Einsatz fossiler Feuerungen beträchtlich: Aufgrund der Altersverteilung und der durchschnittlichen Lebensdauer der Anlagen ist ab 2010 mit einem Ersatz von über 500 Anlagen pro Jahr zu rechnen. Diese weisen einen jährlichen Energiebedarf von 400 bis 500 GWh auf, der neu durch Holzenergie oder Umgebungswärme gedeckt werden könnte. Um dieses Substitutionspotenzial zu nutzen, präsentieren die Autoren einen Strauss von Marketingmassnahmen zur Förderung der erneuerbaren Energien.

Wirtschaftlichkeit von heutigen Biomasse-Energieanlagen (2)

Die Studie untersucht die Energiegestehungskosten für Anlagen in den Bereichen Holz, Biogas und Flüssigtreibstoffe. Für grosse Anlagen ist Wärme aus Holz ohne Feinstaubabscheidung derzeit praktisch gleich teuer wie Wärme aus Heizöl, eine Feinstaubabscheidung verteuert die Anlage aber um knapp zehn Prozent. Die Stromgestehungskosten der untersuchten landwirtschaftlichen Biogasanlagen sind sehr unterschiedlich, was auf ein Optimierungspotenzial hindeutet: die Wirtschaftlichkeit wird insbesondere durch Abfallentsorgungsgebühren und Wärmenutzung beeinflusst.

Erdgasmarkt Schweiz (3)

Die Studie hat zum Ziel, Massnahmen zur Öffnung des Gasmarktes in ausgewählten EU-Staaten zu analysieren sowie die Bedürfnisse der Erdgaskunden in der Schweiz zu untersuchen. Fazit: Der Erdgasmarkt Schweiz ist bereits teilweise geöffnet, schon heute können ausländische Erdgasanbieter hiesige Kunden bedienen. Und: Weder sind die Gasmärkte in den EU-Mitgliedstaaten für die Kunden zufrieden stellend liberalisiert, noch kann ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Liberalisierungsgrad und der Versorgungssicherheit hergestellt werden.

Rahmenbedingungen für Gaskraftwerke in Europa (4)

Vor dem Hintergrund der Diskussion über mögliche Gaskraftwerke in der Schweiz, liefert die Studie Erkenntnisse zu den Rahmenbedingungen für Gaskraftwerke in Europa. Demnach machen in den betrachteten Ländern der Umgang mit den CO2-Emissionen und der Zuteilungspraxis von Zertifikaten sowie die Anforderungen an die Abwärmenutzung die signifikanten Unterschiede in den Rahmenbedingungen für Gaskraftwerke aus.

Auswirkungen langfristig hoher Ölpreise (5)

In der Studie wurden die Auswirkungen eines langfristig hohen Ölpreises auf dem Niveau von 80 bis 140 Dollar pro Fass untersucht. Demnach sind die volkswirtschaftlichen Implikationen hoher Energiepreise global erheblich und bremsen somit auch das Wirtschaftswachstum in der Schweiz. Im Gegensatz zu Ländern mit Öl- und Erdgasvorkommen verursachen hohe Ölpreise für die Schweiz klare wirtschaftliche Nachteile. Wohl sind erheblich Effizienzsteigerungen möglich, doch ist das hiesige, wirtschaftliche Potenzial erneuerbarer Energien wie Wasserkraft, Wind und Biomasse begrenzt. Auch sind hohe Ölpreise kein geeigneter Ersatz für eine international koordinierte Klimapolitik.

(1) Potenzial erneuerbarer Energien in grösseren fossilen Feuerungen, Januar 2007; econcept AG, Zürich: R. Dettli, M. Baur, D. Philippen; Planair SA, La Sagne: M. Kernen

(2) Wirtschaftlichkeit von heutigen Biomasse-Energieanlagen, März 2007; Ernst Basler + Partner AG, Zürich; Verenum, Zürich; erep sa, Aclens; engeli engineering, Neerach

(3) Erdgasmarkt Schweiz. Ermittlung des Bedarfs einer Marktöffnung aus Sicht der Akteure und Analyse der Marktöffnung in ausgewählten EU-Ländern, Februar 2007; Plaut Economics, Regensdorf: J. Wld, S. Vaterlaus, H. Worm, Ch. Spielmann; EPF, Lausanne: Prof. Matthias Finger

(4) Rahmenbedingungen für Gaskraftwerke in Europa, November 2006; Ernst Basler + Partner AG, Zürich

(5) Auswirkungen langfristig hoher Ölpreise. Einfluss eines hohen langfristigen Ölpreises auf Wirtschaftswachstum, Strukturwandel sowie Energieangebot und -nachfrage, Januar 2007; Ecoplan, Bern: F. Vöhringer, A. Müller, Prof. Ch. Böhringer; IIASA, Laxenburg (A): M. Strubegger


Adresse für Rückfragen

Dr. Lukas Gutzwiller, Bundesamt für Energie BFE, Tel. 031 322 56 79
Klaus Riva, Stv. Kommunikationsleiter BFE, Tel. 031 322 57 06



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