Elektrizitätsverbrauch im Jahr 2006

Bern, 13.04.2007 - Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2006 um 0,8% gestiegen und erreichte mit 57,8 Milliarden Kilowattstunden (kWh) wiederum einen neuen Höchstwert. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten 62,1 Milliarden Kilowattstunden (kWh) oder 7,3 % mehr Strom als im Vorjahr. Nach 2005 resultierte auch im Jahr 2006 ein Stromimportüberschuss.

Der Elektrizitätsverbrauch (Endverbrauch) stieg im Jahr 2006 auf einen neuen Höchstwert von 57,8 Mrd. kWh (2005: 57,3 Mrd. kWh), was einer Zunahme von 0,8% gegenüber dem Vorjahr entspricht (2005: + 2,1%). Der Endverbrauch lag im warmen 4. Quartal 2006 um 2,1 % unter dem entsprechenden Vorjahresquartal, in den übrigen Quartalen des Jahres 2006 betrugen die Zunahmen zwischen 0,5  und 3,8%. Die deutliche Zunahme des Endverbrauchs (+ 3,8%) und die Abnahme der Produktion der Speicherkraftwerke um rund 25% bewirkten im 1. Quartal 2006 einen deutlichen Importzuwachs. Im 2. und 3. Quartal  stieg der Endverbrauch nur moderat an (+ 0,5% bzw. + 0,9%). Die um rund 15% erhöhte Landeserzeugung ergab im Sommer 2006 im Gegensatz zum Vorjahr wieder einen Exportüberschuss. Infolge der warmen Witterung am Ende des Jahres sank die inländische Nachfrage um 2,1 %. Die im Vergleich zum Vorjahresquartal höhere inländische Elektrizitätserzeugung hatte zur Folge, dass im 4. Quartal  deutlich weniger Elektrizität vom Ausland bezogen werden musste, als dies in der entsprechenden Vorjahresperiode der Fall war.

Zum höheren Elektrizitätsverbrauch trugen die konjunkturelle Entwicklung und das Bevölkerungswachstum bei. Gemäss den Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) lag das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Jahre 2006 um 2,7% über dem Vorjahreswert. Die mittlere Wohnbevölkerung der Schweiz nahm gemäss provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) im Jahr 2006 um rund 56‘000 Personen oder 0,7% zu. Dämpfend wirkte sich im Jahr 2006 die Zahl der Heizgradtage (-7,7%) auf den Elektrizitätsverbrauch aus. Den kühleren Wintermonaten Januar und März 2006 standen die deutlich wärmeren Monate Oktober bis Dezember 2006 gegenüber.

Produktion: Höchstwert bei der Kernenergie, unterdurchschnittliche Produktionsverhältnisse bei der Wasserkraft

Die Elektrizitätsproduktion des schweizerischen Kraftwerkparks stieg im Jahre 2006 um 7,3% auf 62,1 Mrd. kWh (2005: 57,9 Mrd. kWh). Im ersten Quartal 2006 lag die Inlanderzeugung um 8,9% unter dem entsprechenden Vorjahresquartal. Im zweiten bis vierten Quartal 2006 stieg die inländische Produktion hingegen um 7,6  bis 16,6%.

Die Wasserkraftanlagen erzeugten bei unterdurchschnittlichen Produktionsverhältnissen 0,6 % weniger Elektrizität als im Vorjahr, wobei die Zunahme bei den Laufkraftwerken 5,5% und die Abnahme bei den Speicherkraftwerken 5,8% betrug. In der ersten Jahreshälfte lag die Produktion der Wasserkraftwerke um 12,7% unter der Vorjahresproduktion. In der zweiten Jahreshälfte nahm die Produktion hingegen um 12,8% zu.

Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke stieg um 19,2% auf den neuen Höchstwert von 26,2 Mrd. kWh (2005: 22,0 Mrd. kWh). Neue Produktionsrekorde stellten im Jahr 2006 die Kernkraftwerke Beznau I+II (Summe), Gösgen und Leibstadt auf. Die Zunahme der Produktion erklärt sich zum Teil mit dem Stillstand der Produktion des Kernkraftwerks Leibstadt von April bis August 2005. Die Verfügbarkeit der fünf schweizerischen Kernkraftwerke im Jahr 2006 betrug 93,4% (2005: 78,3%).

Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 52,4%, die Kernkraftwerke zu 42,2% sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 5,4% beteiligt.

Zum zweiten Mal Importüberschuss auf Kalenderjahrbasis

Während sechs Monaten des Jahres 2006 überstieg die Landeserzeugung den Inlandbedarf (Landesverbrauch). Für das ganze Jahr ergab sich bei Importen von 48,8 Mrd. kWh und Exporten von 46,1 Mrd. kWh ein Importüberschuss von 2,7 Mrd. kWh (2005: 6,4 Mrd. kWh). Im 1. und 4. Quartal des Jahres 2006 mussten per Saldo 5,4 Mrd. kWh vom Ausland bezogen werden (Vorjahr: 4,7 Mrd. kWh). Im 2. und 3. Quartal des Jahres betrug der Exportüberschuss 2,7 Mrd. kWh (Vorjahr: Importüberschuss von 1,7 Mrd. kWh).


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