Fachtagung zur verstärkten Überwachung der Talsperren

Bern, 12.06.2007 - Am 21./22. Juni 2007 findet in Disentis im Kanton Graubünden die Jahres-Fachtagung des Schweizerischen Talsperrenkomitees statt. 200 Expertinnen und Experten aus Bau, Unterhalt, Betrieb und Sicherheit von Talsperren diskutieren das Thema der verstärkten Überwachung von Talsperren, das im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung steht.

Ein Schwerpunkt der Tagung bildet die verstärkte Überwachung der Talsperren im Einflussbereich der Vortriebsarbeiten des Gotthard Basistunnels, die sich derzeit im Raume der Stauseen Nalps, Curnera und Santa Maria befinden. Die verstärkte Überwachung wurde angeordnet, weil durch den Tunnelvortrieb Gebirgsdrainagen und dadurch auch Senkungen des Geländes entstehen können. An der Tagung werden die laufenden Überwachungsprojekte und die bisher gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt.

Eine Exkursion am zweiten Tagungstag führt zur Bogenmauer Nalps, die sich unweit des Trassees des Gotthard Basistunnels befindet. Die Teilnehmer erhalten Gelegenheit, das Überwachungssystem in der Umgebung der Staumauer im Einsatz zu beobachten.

Medienvertreter, die an der Tagung teilnehmen möchten, werden gebeten, sich beim Bundesamt für Energie, Sektion Talsperren, anzumelden.

Tagungsprogramm: www.swissdams.ch

Zusatzinformation für die Medien

In der Schweiz stehen über 200 Talsperren unter der direkten Aufsicht des Bundes. Mehrere hundert weitere Talsperren unterliegen der Aufsicht der Kantone. Oberaufsichtsbehörde des Bundes ist die Sektion Talsperren beim Bundesamt für Energie. Das Schweizer Talsperrenkomitee ist der Fachverein auf dem Gebiet der Talsperren.

Verstärkte Überwachung der Stauanlagen Nalps, Curnera und Santa Maria

Die an der Achse des Gotthard Basistunnels gelegenen Stauanlagen werden mit einem dreistufigen System überwacht:

1. Stufe: Die ordentliche Überwachung durch die Kraftwerke Vorderrhein AG. Diese umfasst Lot- und Neigungsmessungen, Messungen der Sickerwassermengen und -drücke sowie Messungen der Verformungen an den Fugen zwischen den Staumauerblöcken.

2. Stufe: Die erweiterte Überwachung gemäss Vorgaben der Überwachungsbehörde des Bundes (Sektion Talsperren, Bundesamt für Energie). Sie umfasst punktuelle Präzisionsdistanzmessungen vor und bei den Sperren. Mit Präzisionsnivellementen wird zudem eine Gesamtübersicht über das Ausmass und die Ausdehnung der Oberflächenverformungen erstellt.

3. Stufe: Die zusätzliche Überwachung durch die AlpTransit Gotthard AG (ATG). Sie umfasst eine kontinuierliche Überwachung von ausgewählten Talquerschnitten mit automatisierten Theodoliten. Dadurch können allfällige schnell ablaufende Phänomene auch bei eingeschränkter Zugänglichkeit (z.B. im Winter) erfasst werden.

Bisherige Ergebnisse der verstärkten Überwachung: Alle bisher gemessenen, auf den Tunnelvortrieb zurückzuführenden Talverengungen und Geländesetzungen liegen unter den von der Aufsichtsbehörde des Bundes festgelegten Grenzwerten.


Adresse für Rückfragen

Georges Darbre, Leiter Sektion Talsperren BFE, 031 325 54 91



Herausgeber

Bundesamt für Energie
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