Öffentliche Gelder für Energieforschung weiterhin auf Tiefstand

Bern, 09.07.2007 - Die Aufwendungen der öffentlichen Hand für die Energieforschung bewegten sich auch 2006 auf tiefem Niveau: Nur rund 165 Millionen Franken flossen in zukunftsträchtige Forschungs- und Entwicklungsprojekte, 10 Millionen davon in Pilot- und Demonstrationsanlagen. Dies zeigt der heute veröffentlichte Jahresbericht zur Energieforschung 2006. Die Eidgenössische Energieforschungskommission CORE betont in ihrem ebenfalls heute veröffentlichten Jahresbericht die wesentliche Rolle der Forschung in der schweizerischen Energiepolitik und warnt vor einem weiteren Abwärtstrend der Budgets.

Insgesamt finanzierte die öffentliche Hand die Energieforschung im Jahr 2006 mit rund 165 Millionen Franken (1992: real 250 Mio. Franken). Im Rahmen der vom Bundesamt für Energie (BFE) geleiteten Forschungsprogramme wurden im Jahr 2006 314 Forschungs- und Entwicklungsprojekte (F&E) mit 20.2 Millionen Franken sowie 59 Pilot- und Demonstrationsprojekte (P&D) mit 2.55 Millionen Franken unterstützt. Während die Zahl der F&E-Projekte im Durchschnitt der letzten 3 Jahre liegt, ist die Zahl der P&D-Projekte, bedingt durch die Budgetkürzungen in diesem Bereich, stark zurückgegangen (2003: über 200 P&D-Projekte). Dieser Rückgang stellt ein grosses Hemmnis für den Technologietransfer von der Forschung in den Markt dar.

Dass die Schweiz trotz der angespannten Budgetsituation ihre Stellung als innovativer Partner mit hoch stehenden Arbeiten im internationalen Umfeld beibehalten konnte, spricht für die Qualität und die strategische Ausrichtung der Schweizer Energieforschung. Im heute veröffentlichten Jahresbericht "Energieforschung 2006 - Überblicksberichte der Programmleiter" wird diese Kompetenz anhand von Fortschrittsberichten zu den vom BFE mitfinanzierten Projekten illustriert. Gleich drei dieser Projekte wurden im Jahr 2006 mit Preisen ausgezeichnet: Ein von der Hochschule für Landwirtschaft Zollikofen und Partnern entwickeltes neuartiges Pflanzenöl-Blockheizkraftwerk erhielt den Prix Evenir 2006. Ein von der Fachhochschule Bern und der Firma Ceka AG entwickelter Brennstoffzellenstapel wurde mit einem Swiss Technology Award ausgezeichnet. Das Brennstoffzellenfahrzeug Pac-Car II, das von der ETH Zürich mit Partnern aus Forschung und Industrie realisiert wurde, erhielt den Watt d'Or 2007 des Bundesamts für Energie.

Im Jahr 2006 wurden zudem die Arbeiten zu zwei neuen BFE-Forschungsprogrammen aufgenommen: Das Programm "Kraftwerk 2020" hat zum Ziel, den elektrischen Wirkungsgrad von Gaskombikraftwerken zu verbessern und gleichzeitig deren CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Programm "Netze" befasst sich mit der Optimierung der Energieverteilungsnetze (Gas und Elektrizität), insbesondere im Hinblick auf eine zunehmend dezentrale Einspeisung und den wachsenden grenzüberschreitenden Energietransport.

Die wichtigsten Arbeitsschwerpunkte der Eidgenössischen Energieforschungskommission CORE waren gemäss des heute veröffentlichen Jahresberichts 2006 die Erstellung des Entwurfs zum "Konzept der Energieforschung des Bundes 2008-2011". Das definitive Konzept wurde im Frühling 2007 anlässlich der nationalen Energieforschungskonferenz in Neuchâtel verabschiedet. Weiter verfasste die CORE eine "Roadmap 2050", die als Leitlinie für die Energieforschung den Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft aufzeigt.


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