Versorgung mit fossilen Treib- und Brennstoffen

Bern, 19.12.2003 - BFE veröffentlicht Studie und organisiert Experten-Workshop über Versorgung mit fossilen Treib- und Brennstoffen. Versorgungssicherheit ist seit den späten 1990er Jahren wieder ein zentrales energiepolitisches Thema. Wie immer, wenn der Versorgungssicherheit vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist auch die Debatte über die Verfügbarkeit von Erdöl- und Erdgasressourcen lauter geworden. Ziel der BFE-Studie über Versorgung mit fossilen Treib- und Brennstoffen ist eine nüchterne Darstellung der Argumente und Schlussfolgerungen der an dieser Debatte teil-nehmenden Experten. Ferner veranstaltet das BFE am 27. Februar 2004 einen Experten-Workshop, um interessierten Kreisen die Gelegenheit zu geben, sich mit den Überlegungen wichtiger Exponenten vertraut zu machen.

Obwohl die Meinungen von „pessimistischen“ und „optimistischen“ Experten teilweise
beachtlich auseinanderweichen, kann man davon ausgehen, dass das Ende des Erdölzeitalters noch lange nicht bevorsteht. Je nach Denkschule wird der Höhepunkt der
weltweiten Förderung konventionellen Erdöls ab 2010 oder nach 2020 vorausgesagt.
Verbesserte Technologien, insbesondere bei der Förderung nicht-konventionellen Erdöls, verstärkte Substituierung durch Erdgas, Biotreibstoffe und umweltfreundlicherer
Kohle, sowie höhere Energieeffizienz werden die Verknappung konventionellen Erdöls
abfedern. Der Übergang ins „post-fossile“ Zeitalter könnte sich somit über Jahrzehnte
hinausziehen und je nach Anwendungsbereich und geographischer Lage verschiedenartig gestalten. Energiepreise werden laut den meisten Prognosen nur moderat ansteigen, obwohl infolge der wachsenden Abhängigkeit von wenigen Erdöllieferländern die Preisvolatilität zunehmen wird.

Von besonderem Interesse für die Schweiz ist das EU-Grünbuch „Hin zu einer europäischen Strategie für Versorgungssicherheit“, das vorsieht, dass die Abhängigkeit der EU- 30-Ländergruppe, die auch die Schweiz einschliesst, von Erdöleinfuhren von derzeit 55% bis im Jahr 2030 auf knapp 80% steigen wird, und diejenige von Erdgasimporten von 40% auf 70%. Deshalb hat die EU Schritte eingeleitet, um die Abhängigkeitsrisiken zu mindern. Die wichtigsten Massnahmen beziehen sich auf Nachfragemanagement, Förderung von Markteffizienz und einheimischer Energiequellen, und verstärkte Energiediplomatie mit wichtigen Lieferländern.



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