Konkrete Klimapolitik mit EnergieSchweiz: Jahresbericht 2003 liegt vor

Bern, 18.10.2004 - Dank EnergieSchweiz, dem partnerschaftlichen Programm für Energieeffizienz und erneuerbare Energien, konnten die CO2-Emissionen in der Schweiz im Jahr 2003 um insgesamt 6 Prozent reduziert werden. Trotzdem kann das Programm ohne eine unterstützende CO2-Abgabe und/oder den Klimarappen die schweizerischen Klimaziele nicht erreichen. Dies dokumentiert der heute publizierte Jahresbericht 2003.

EnergieSchweiz und dessen Vorgängerprogramm Energie 2000 erzielten im Jahr 2003 eine geschätzte nachhaltige Sparwirkung von rund 6 Prozent des schweizerischen Ge­samtenergieverbrauchs. Die Hälfte wurde erreicht durch freiwillige Massnahmen und Vereinba­rungen zwischen Bund, Wirtschaft und Energieagenturen. Die andere Hälfte aufgrund gesetzlicher Vorgaben im Bereich der Energieeffizienz, insbesondere den
energieEtiketten für Elektrogeräte und für Motorfahrzeuge.

Die wissenschaftlich anerkannten Analysen und Evaluationen, auf die sich der Jahresbericht 2003 stützt, zeigen nicht nur eine erhebli­che energetische Wirkung des Programms, sondern auch einen effizienten Kosten-Nut­zeneffekt der eingesetzten öffentlichen Gelder. Pro 0,6 Rappen an Bundesmitteln konnte im Jahr 2003 durchschnittlich eine Kilowattstunde eingespart werden. Dies schwergewichtig bei den fossilen Energieträgern, den Hauptverursachern des Klimagases CO2.

EnergieSchweiz hat auch positive volkswirtschaftliche Auswirkungen: Die Massnahmen des Programms lösten im Bereich der energieeffizienten Technologien und der erneuer­baren Energieträger ein Investitionsvolumen von rund 800 Millionen Franken aus, die Beschäftigungswirkung wird auf 5’500 Personenjahre geschätzt. Nebeneffekt: 150 bis 280 Millionen Franken Entlastung der öffentlichen Hand durch Mehrwertsteuer- und Steuereinnahmen sowie durch Minderausgaben bei der Arbeitslosenversicherung.

Trotzdem ist EnergieSchweiz auch im Jahr 2003 nicht auf Zielkurs: Sowohl bei den Brennstoffen als auch bei den Treibstoffen können die Schweizer CO2-Ziele alleine mit dem Programm Ener­gieSchweiz und ohne eine unterstützende CO2-Abgabe und/oder den Klimarappen nicht erreicht werden. Bei den Brennstoffen beträgt die Ziellücke 0,9 Millionen Tonnen CO2, bei den Treibstoffen sogar 2,6 Millionen Tonnen. Einzig bei den erneuerbaren Energien kann sich das Programm den gesetzten Zielen nähern, dies vor allem bei der Wärmeproduktion.

Hervorstechend sind die koordinierten Part­nerschaften im Rahmen von EnergieSchweiz: Das Netzwerk der Partner umfasst die Kantone, die Wirtschafts- und Umweltverbände, Energieagenturen, Fachverbände, Grossverteiler, Konsumentenorganisationen usw. Sehr gute Resultate und Wirkungen lieferten dabei die freiwilligen CO2-Ziele der Energieagentur der Wirtschaft EnAW. Die mittlerweile 600 in Vereinbarungen eingebundenen Betriebe umfassen rund 25 Prozent des CO2-Ausstosses der Schweizer Wirtschaft. Weitere Erfolgsgeschichten
sind zu vermelden zum System Eco-Drive® mit 43'000 neuen Eco-Drive-Lenkern, zum MINERGIE-Standard, der auch von den Kantonen gefördert wird und bei rund 10 Prozent der Neubauten Anwendung findet sowie zu verschiedenen erneuerbaren Ener­gieträgern, wie zum Beispiel der Umweltwärme, wo mit rund 8’700 Wärme­pumpen erneut ein Verkaufsrekord erzielt wurde.

Besonders aktiv waren auch die Energiestädte: im Jahr 2003 konnte die 100. Energiestadt der Schweiz zertifiziert werden. Die Städte Lausanne und Riehen erhielten im März sogar den Europäischen „Golden Energy Award“.


Adresse für Rückfragen

Michael Kaufmann, Vizedirektor BFE, Programmleiter EnergieSchweiz,
031 322 56 02 / 079 592 91 80


Dem Jahresbericht liegt eine CD-Rom mit den detaillierten Teilberichten und Analyse-Resultaten bei. Der Bericht ist auf Internet zugänglich: www.energie-schweiz.ch


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Bundesamt für Energie
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