Zögerliche Absenkung des Treibstoffverbrauchs neuer Personenwagen

Bern, 04.06.2004 - Der durchschnittliche Treibstoffverbrauch der in der Schweiz verkauften neu-en Personenwagen hat im Jahr 2003 um 1,36 % abgenommen und liegt erst-mals knapp unter der 8 Liter Grenze pro 100 km. Das zwischen UVEK und au-to-schweiz vereinbarte Jahreszwischenziel wurde jedoch trotz der weiteren Zunahme von Dieselfahrzeugen und technischen Verbesserungen verfehlt. Dafür verantwortlich ist vor allem die ungebrochene Nachfrage der Konsu-mentinnen und Konsumenten nach grösseren und schwereren Fahrzeugen.

In der im Februar 2002 unterzeichneten Zielvereinbarung legten das UVEK und auto-schweiz (Vereinigung Schweizer Automobilimporteure) eine durchschnittliche Absenkung des spezifischen Treibstoffverbrauchs neuer Personenwagen um 3% pro Jahr fest. Bis ins Jahr 2008 soll so ein Wert von 6,4 Liter pro 100 km erreicht werden. Gemäss der heute veröffentlichten 8. Berichterstattung von auto-schweiz konnte das Zwischenziel von 7,65 l/100 km für das Jahr 2003 trotz einer Abnahme des durchschnittlichen Treibstoffverbrauchs um 1,36% gegenüber dem Vorjahr nicht erreicht werden. Mit 7,99 l/100 km liegt der Wert aber erstmals knapp unter der 8 Liter Grenze.

Die gegenüber dem Zielpfad verzögerte Absenkung steht in engem Zusammenhang mit dem Kaufverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten: der Marktanteil der schweren und stark motorisierten Fahrzeuge und insbesondere der Geländewagen, den sogenannten Sports Utility Vehicles (SUV), hat weiter zugenommen. Der durchschnittliche Hubraum liegt mit 1'989 cm3 um 1.1% höher als im Vorjahr (+ 22 cm3). Das mittlere Leergewicht ist um 32 kg gestiegen (+ 2,3%) und beträgt neu 1'440 kg.

Wiederum zugenommen hat auch der Anteil an Dieselfahrzeugen, der nun bei 21,4% aller verkauften neuen Personenwagen liegt (+ 3,8%). Dieser höhere Dieselanteil trug zusammen mit dem technischen Fortschritt im Wesentlichen zur Senkung des durchschnittlichen Verbrauchswertes der Neuwagen bei. Die Gewichtszunahme bewirkt andererseits eine zunehmende Abweichung vom vereinbarten Absenkungspfad.

Erste Korrekturmassnahmen wurden vom UVEK und den Branchenverbänden bereits eingeleitet. Dazu gehören Anpassungen bei der energieEtikette für Neuwagen, wie z.B. die Verschärfung der Kategoriegrenzen zur Darstellung der Energieeffizienz. Per 1. Januar 2004 wurde ferner eine Lenkungsabgabe auf schwefelhaltige Treibstoffe eingeführt. Diese Massnahme soll dazu beitragen, dass vermehrt auch Benzinfahrzeuge mit Direkteinspritzung (Verbrauchsvorteil bis 15%) auf den Schweizer Markt gelangen.

Weitere Massnahmen sind jedoch unerlässlich, um verstärkte Anreize für den Kauf verbrauchsarmer Fahrzeuge zu geben.


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