Elektrizitätsverbrauch im Jahr 2002

Bern, 16.04.2003 - Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2002 um 0,5 % gestiegen (Vorjahr + 2,6 %). Trotz dem geringen Zuwachs erreichte der Stromverbrauch einen neuen Höchstwert. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten 7,4 % weniger Elektrizität als im Rekordjahr 2001; sie erzielten mit 65,0 Mrd. Kilowattstunden (kWh) das bisher vierthöchste Produktionsergebnis. Der Exportüberschuss sank 2002 markant auf 4,5 (10,4) Mrd. kWh.

Der Elektrizitätsverbrauch (Endverbrauch) stieg im Jahr 2002 auf 54,0 Mrd. kWh; dies
entspricht einem neuen Höchstwert. Die Zunahme belief sich auf 0,3 Mrd. kWh oder
0,5 % gegenüber dem Vorjahr. Während sich der Endverbrauch in den ersten drei
Quartalen zwischen 0,4 % und 1,1 % gegenüber den entsprechenden Vorjahres-quartalen erhöhte, sank er im vierten Quartal um 0,1 %.

Zum höheren Elektrizitätsverbrauch trug hauptsächlich das Bevölkerungswachstum bei.
Die mittlere Wohnbevölkerung der Schweiz nahm gemäss provisorischen Ergebnissen
des Bundesamtes für Statistik (BFS) 2002 um fast 90‘000 Personen oder 1,2 (0,7) % zu.
Im Jahr 2002 stieg gemäss den Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) die wirtschaftliche Tätigkeit (Bruttoinlandprodukt; BIP) nur um 0,1 (0,9) %. Die Zahl der
Heizgradtage dämpfte den Anstieg des Elektrizitätsverbrauchs. Sie verringerte sich um
3,7 % gegenüber dem Vorjahr.

Produktion: Höchstwert bei der Kernenergie, Durchschnitt bei der Wasserkraft

Die Elektrizitätsproduktion des schweizerischen Kraftwerkparks sank 2002 im Vergleich
zum Vorjahr um 7,4 % auf 65,0 Mrd. kWh. Damit wurde die nach dem Rekordjahr
2001 vierthöchste Inlanderzeugung erzielt.

Die Wasserkraftanlagen erzeugten bei durchschnittlichen Produktionsverhältnissen
13,6 % weniger Elektrizität als im Vorjahr. Die Speicherwerke produzierten dabei
22,9 % und die Laufwerke 0,7 % weniger Elektrizität.

Dank der hohen Verfügbarkeit der fünf schweizerischen Kernkraftwerke – die Arbeitsausnutzung betrug 91,7 % – wurde ein neues Höchstergebnis von 25,7 (25,3) Mrd. kWh erzielt. Seinen Produktionsrekord vom Vorjahr brach das Kernkraftwerk Leibstadt unter anderem dank einer Leistungserhöhung. Das Kernkraftwerk Mühleberg erzielte ebenfalls einen neuen Produktionsrekord.

Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 56,2 %, die
Kernkraftwerke zu 39,5 % sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen
zu 4,3 % beteiligt.

Exportüberschuss markant reduziert

Während neun Monaten des Jahres 2002 überstieg die Landeserzeugung den Inlandbedarf (Landesverbrauch). Die in der Schweiz nicht benötigte elektrische Energie wurde exportiert. Im 1. Quartal des Jahres 2002 mussten per Saldo 2,0 Mrd. kWh vom Ausland bezogen werden. In den restlichen Quartalen des Jahres betrug der Exportüberschuss 6,5 Mrd. kWh. Für das ganze Jahr ergab sich bei Importen von 47,1 Mrd. kWh und Exporten von 51,6 Mrd. kWh ein Exportüberschuss von 4,5 (10,4) Mrd. kWh.

Die Import- und Exportmengen in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2002 liegen
deutlich unter den entsprechenden Vorjahreswerten. Der Anstieg der Importe und Exporte in der zweiten Jahreshälfte 2001 war hauptsächlich auf systemtechnische Änderungen im europäischen Verbund zurückzuführen.

Deutlich verstärkte Anstrengungen durch EnergieSchweiz

Gemäss den Zielen des Programms EnergieSchweiz sollte der Stromverbrauch zwischen
2000 und 2010 um höchstens 5 % zunehmen. Seit 2000 hat er aber bereits um 3,2 %
zugenommen. Um das Ziel zu erreichen, sind deutlich stärkere Anstrengungen zur rationellen Elektrizitätsverwendung nötig. Dazu dienen insbesondere die energieEtikette und Zulassungsbestimmungen für Haushaltgeräte, Zielvereinbarungen mit der Energie-
Agentur der Wirtschaft und die kantonalen Energiegesetze und Förderprogramme.



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Bundesamt für Energie
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