Bundesrat Leuenberger eröffnet Kompogas-Infozentrum

Bern, 01.11.2002 - Bundesrat Moritz Leuenberger hat am Freitag in Otelfingen (ZH) das Kompogas-Informationszentrum eröffnet. In seiner Ansprache nannte er den Biogas-Pionier und Kompogas-Gründer Walter Schmid einen „Vordenker, der den anderen voraus ist, weil er nachdenkt“. Leuenberger erinnerte daran, dass Schmid bereits 1975 in Opfikon eine Sonnenkollektorenanlage in Betrieb nahm und 1991 in Rümlang die erste Vergärungsanlage zur Stromerzeugung.

“Ohne solche Pionierarbeit hätte das Prinzip der Nachhaltigkeit keinen so zentralen Platz in der neuen Bundesverfassung gefunden,” sagte Leuenberger. Es genüge jedoch nicht, wenn ein Pionier gute Ideen habe. Er müsse sie auch zugänglich machen, sich erklären, Beweise vorlegen und Misstrauen ausräumen. Das geschehe nunmehr mit dem Informationszentrum. Es liefere den Nachweis, dass die nachhaltige Energiepolitik der Zukunft kein Wunschtraum ist, sondern tatsächlich funktioniert, sagte der Vorsteher des UVEK.

Mit dem Kompogas-Verfahren werden Garten- und Küchenabfälle zu Biogas vergärt. Dieses wird entweder in Strom und Wärme umgewandelt, ins Erdgasnetz eingespiesen oder zum Betrieb von Fahrzeugen verwendet. Übrig bleiben Frischkompost und Flüssigdünger, womit der ökologische Kreislauf geschlossen wird.

Kompogas-Anlagen stehen in Deutschland, Österreich und Japan. Im Grossraum Zürich liefern 60 Städte und Gemeinden ihre Grünabfälle an die Anlagen in Rümlang, Bachenbülach, Samstagern, Otelfingen, Niederuzwil (SG), Volketswil und Oetwil am See. Damit werden zehn Prozent des schweizerischen Potenzials genutzt. Würden alle organischen Abfälle der Schweiz in Biogas umgewandelt, könnten damit zehn Prozent des Personenwagenverkehr betrieben werden – mit einer entsprechenden Senkung des CO2-Ausstosses.Das neu eröffnete Informationszentrum befindet sich in unmittelbarer Nähe der Kompogas-Anlage in Otelfingen. Anschaulich zeigt es den Stoffkreislauf und die Möglichkeiten der Energienutzung. Der Vergärungsprozess kann mitverfolgt werden vom Ausgangsmaterial bis zu den verschiedenen Endprodukten. All dies in einer attraktiven Umgebung: Gewächshaus, Kleintiere, Indoor-Rennbahn für Sandbuggies und Cafeteria.




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