EnergieSchweiz: Neue Autos brauchen weniger, aber noch zu viel Benzin

Bern, 08.07.2002 - Der durchschnittliche Treibstoffverbrauch der in der Schweiz im Jahre 2001 verkauften neuen Personenwagen lag dank technischem Fortschritt und einem höheren Anteil von Dieselfahrzeugen 1,3 Prozent tiefer als im Vorjahr; doch wurden im Durchschnitt schwerere Fahrzeuge verkauft. Das 1995 vorgegebene Ziel einer Reduktion von 15 Prozent in fünf Jahren wurde zur Hälfte erreicht.

Das zwischen Bund und Automobilimporteuren vereinbarte Ziel von 6,4 l pro 100 km im Jahre 2008 erfordert eine durchschnittliche Reduktion des Verbrauchs um 3 Prozent pro Jahr. EnergieSchweiz will zusammen mit der Branche energieeffiziente Fahrzeuge mittels einer Energieetikette propagieren, die im Herbst dieses Jahres eingeführt werden soll.

Gemäss der 6. Berichterstattung von der auto-schweiz (Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure) betrug der spezifische Treibstoffverbrauch aller im Jahre 2001 in der Schweiz erfassten Personenwagen durchschnittlich 8,29 l pro 100 km. Dies ist 1,3 Prozent weniger als im Jahre 2000. Dieser Verbrauchsrückgang ist auf den technischen Fortschritt und den zunehmenden Anteil von Dieselfahrzeugen zurückzuführen. Verbrauchte ein PW von 1000 kg im Jahre 1990 noch über 7,5 l pro 100 km, so konsumiert heute ein gleich schweres Fahrzeug nur noch 5,9 l pro 100 km. Der Anteil an Diesel-Personenwagen ist im Jahre 2001 auf 13,5 Prozent gestiegen. Der spezifische Treibstoffverbrauch der Diesel-PW liegt bei durchschnittlich 6,73 l pro 100 km oder 1,8 l (21,1 Prozent) unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Benzinfahrzeuge; dies trotz einem durchschnittlich um 222 kg höheren Leergewicht.

Die verbrauchsvermindernden Tendenzen wurden abgeschwächt durch eine weitere Zunahme des mittleren Hubvolumens auf 1970 cm3 (+ 25 cm3) und des Leergewichts um 27 kg oder 1,98% auf 1390 kg pro Fahrzeug.

Mit dem durchschnittlichen Verbrauchswert der neuen Personenwagen von 8,29 l pro 100 km konnte das in der Verordnung vom 18.12.95 vorgegebene Ziel von Energie 2000 einer Absenkung um 15 Prozent in 5 Jahren nur zur Hälfte erreicht werden. Die Absenkung von 1,3 Prozent im Jahre 2001 liegt auch deutlich unter der Vorgabe der vom UVEK mit auto-schweiz am 19. Februar 2002 unterzeichneten Vereinbarung, welche eine Absenkung um durchschnittlich 3% pro Jahr von 8,4 l im Jahre 2000 auf 6,4 l pro 100 km im Jahre 2008 vorsieht. Zur Erreichung dieses Ziels werden gegenwärtig die Möglichkeiten einer verstärkten Förderung von Diesel, Erdgas und Biotreibstoffen untersucht. Zudem soll im Herbst dieses Jahres die Energieetikette für neue Personenwagen eingeführt werden. Mit einer breiten Kampagne von EnergieSchweiz in Zusammenarbeit mit der Automobilbranche soll diese Etikette bekannt gemacht und der Einsatz energieeffizienter Fahrzeuge propagiert werden.


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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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