Elektrizitätsverbrauch im Jahr 2007

Bern, 10.04.2008 - Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2007 um 0,6% auf 57,4 Milliarden Kilowattstunden (kWh) gesunken. Ein Rückgang des Elektrizitätsverbrauchs wurde letztmals im Jahr 1997 verzeichnet. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten 65,9 Milliarden Kilowattstunden oder 6,1% mehr Strom als im Vorjahr. Dies entspricht dem dritthöchsten jemals erzielten Produktionsergebnis. Nach den Jahren 2005 und 2006 mit Stromimportüberschüssen resultierte im Jahr 2007 wieder ein Stromexportüberschuss.

Der schweizerische Elektrizitätsverbrauch (Endverbrauch = Landesverbrauch nach Abzug von Übertragungs- und Verteilverlusten) sank im Jahr 2007 um 0,6% auf 57,4 Mrd. kWh (2006: 57,8 Mrd. kWh). Erstmals seit dem Jahr 1997 ging damit der Elektrizitätsverbrauch im Vergleich zum Vorjahr zurück. Hauptgrund dafür war die überdurchschnittlich warme Witterung in den ersten vier Monaten des Jahres. Sie bewirkte einen Rückgang der Elektrizitätsnachfrage im ersten Halbjahr 2007 um 3,7%. Insbesondere im 1. Quartal ging der Elektrizitätsverbrauch deutlich zurück und lag um 5,8% unter dem Vorjahreswert. Im 3. Quartal stieg der Elektrizitätsverbrauch um 0,8%, im 4. Quartal um 4,4% an. Die Abnahme des schweizerischen Elektrizitätsverbrauchs und die hohe inländische Elektrizitätserzeugung hatten zur Folge, dass in den beiden Winterquartalen (1. und 4. Quartal) weniger Elektrizität vom Ausland bezogen wurde als in den entsprechenden Vorjahresquartalen. In den Sommerquartalen (2. und 3. Quartal) resultierte ein deutlich höherer Export von Elektrizität. Dies ist auf die im Vergleich zum Vorjahr höhere inländische Produktion bei unveränderter schweizerischer Nachfrage im Sommer zurückzuführen.

Zu einer Ankurbelung des Elektrizitätsverbrauchs führten die gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten: So nahmen das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Jahr 2007 um 3,1% (Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, seco) und die mittlere Wohnbevölkerung um 60'000 Personen bzw. um 0,8% zu (Quelle: Bundesamt für Statistik, BFS). Diese gesamtwirtschaftlichen Effekte wurden aber durch die warme Witterung vor allem in der ersten Hälfte des Jahres mehr als kompensiert. Die Zahl der Heizgradtage (HGT) in den Monaten Januar bis März lag zwischen 12% und 28% unter den entsprechenden Vorjahreswerten. Im April sank die Zahl der HGT sogar um 61% im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat. Da in den Monaten Oktober bis Dezember die Zahl der HGT über den Vorjahreswerten lag, ergibt sich für das Jahr 2007 insgesamt eine Abnahme der HGT um 4,5%.

Produktion: Höchstwert bei der Kernenergie, Durchschnitt bei der Wasserkraft

Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung vor Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen) des schweizerischen Kraftwerkparks stieg 2007 um 6,1% auf 65,9 Mrd. kWh (2006: 62,1 Mrd. kWh). Nach dem Rekordjahr 2001 ergibt sich damit das dritthöchste jemals erzielte  Produktionsergebnis. In allen Quartalen des Jahres 2007 lag die Inlanderzeugung über dem entsprechenden Vorjahreswert, wobei die Zunahmen je nach Quartal zwischen 2,1 und 10,6% betrugen.

Die Wasserkraftanlagen erzeugten bei durchschnittlichen Produktionsverhältnissen 11,7% mehr Elektrizität als im Vorjahr. Bei den Laufkraftwerken betrug die Zunahme 4,6% und bei den Speicherkraftwerken 18,4%. Die Zunahme der Produktion der Wasserkraftwerke variierte je nach Quartal zwischen 4,2% und 18,0%.

Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke stieg um 0,4% auf den neuen Höchstwert von 26,3 Mrd. kWh (2006: 26,2 Mrd. kWh). Neue Produktionsrekorde stellten im Jahr 2007 die Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt auf. Die Verfügbarkeit der fünf schweizerischen Kernkraftwerke betrug 93,7% (2006: 93,4%).

Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 55,2%, die Kernkraftwerke zu 40,0% sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 4,8% beteiligt.

Nach zwei Jahren mit Importüberschüssen wieder Exportüberschuss auf Kalenderjahrbasis

Während sieben Monaten des Jahres 2007 überstieg die Landeserzeugung den Inlandbedarf (Landesverbrauch). Für das ganze Jahr ergab sich bei Importen von 48,5 Mrd. kWh und Exporten von 50,6 Mrd. kWh ein Exportüberschuss von 2,1 Mrd. kWh (2006: Importüberschuss von 2,7 Mrd. kWh). Im 1. und 4. Quartal mussten per Saldo 4,0 Mrd. kWh vom Ausland bezogen werden (Vorjahr: 5,4 Mrd. kWh). Im 2. und 3. Quartal betrug der Exportüberschuss 6,1 Mrd. kWh (Vorjahr: 2,7 Mrd. kWh).


Adresse für Rückfragen

Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, Tel. 031 322 56 75



Herausgeber

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-18227.html