Subventionsprogramm Photovoltaik: Schlussbericht

Bern, 23.10.2002 - Das Subventionsprogramm Photovoltaik wurde in den Jahren 1997 bis 2001 unter der Aufsicht des Bundesamtes für Energie (BFE) durchgeführt. Wie dem heute an der Generalversammlung von SWISSOLAR vorgestellten Schlussbericht zu entnehmen ist, standen Bundesbeiträgen von 13,2 Mio. Fr. totale Investitionen von 55,4 Mio. Fr. gegenüber. Damit wurden 378 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4'413 kWp (Kilowatt Spitzenleistung) gebaut. Sie produzieren jährlich etwa 3'660 MWh, was dem Verbrauch von rund 1000 Haushaltungen (ohne Warmwasser) entspricht.

Im Rahmen des Aktionsprogramms Energie 2000 wurde in den Jahren 1992 bis 1995 ein
erstes auf Schulhausanlagen beschränktes Subventionsprogramm für Photovoltaikanlagen durchgeführt. Im Dezember 1996 beschlossen die eidgenössischen Räte entgegen dem Voranschlag des Bundesrates eine Aufstockung des 1997er-Budgets für die finanzielle Unterstützung erneuerbarer Energie. Dies ermöglichte es dem BFE, erneut Solarenergie- Anlagen in den Genuss von Investitionsbeiträgen kommen zu lassen. Konkret wurde ein Förderbeitrag von 3000 Fr. je kWp festgesetzt. Die bereitgestellten Mittel hätten für etwa 1‘000 kWp neu erstellte Photovoltaikanlagen pro Jahr ausgereicht.

Nach kurzer Dauer überschritten die Gesuche die zur Verfügung stehenden Mittel massiv. Die Statistik weist denn auch neu erstellte Anlagen im Umfange von 1‘700 kWp pro Jahr während der Programmlaufdauer aus. Mehrmals aufkeimende Hoffnungen, die zur Verfügung stehenden Mittel nachträglich dem Bedarf anzupassen, scheiterten an den fehlenden Mehrheiten im Parlament. Das Programm musste deshalb im März 2000 gestoppt werden.

Im „Schlussbericht Subventionsprogramm Photovoltaik 1997-2001“ wird der erreichte
Stand dokumentiert und werden Erfahrungen aufgezeichnet, um den Entwurf und die
Durchführung eventueller weiterer Programme zu erleichtern. Negativ beurteilt wird die
Stop-and-go-Politik und der frühzeitige Abbruch, der auch mit der Übertragung der
Förderkompetenz an die Kantone mit dem neuen Energiegesetz auf Anfang 2000 zusammenhängt. Beides habe zu einer negativen Atmosphäre zwischen den beteiligten
Partnern und zu einer Verunsicherung der Branche geführt.

Das Subventionsprogramm hat zusammen mit den ab Ende 1996 unter Mithilfe von
Energie 2000 gestarteten Solarstrombörsen eine sehr starke Wirkung auf den Markt
gehabt. Die beiden Massnahmen haben vor allem den Bau von grösseren Anlagen stimuliert. Die direkte Wirkung des Subventionsprogrammes ist wegen der sich stark ändernden Rahmenbedingungen nicht eindeutig nachweisbar. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass vor allem zu Beginn das Subventionsprogramm die Einführung der Solarstrombörsen beschleunigt hat.

Positiv kommentiert der Bericht die rasche und unbürokratische Gesuchsbearbeitung
durch die Zweigstelle Romandie von SWISSOLAR in Colombier, konnten doch die meisten
Beitragsverfügungen innert zwei Tagen nach Gesuchseingang ausgestellt werden.
Dies war möglich dank optimierter Arbeitsabläufe und einfachen, klaren Förderbedingungen, die kaum Fragen offen liessen. Dementsprechend fielen auch die Overheadkosten mit weniger als 0,5 Prozent der gesprochenen Beiträge sehr klein aus, liegt der normalerweise erwartete Anteil doch bei rund 5 Prozent.

Das Aktionsprogramm Energie 2000 hatte es sich 1990 zum Ziel gesetzt, den Anteil der
erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung innert zehn Jahren um 0,5 Prozent zu
erhöhen. Dieses Ziel ist mit 0,7 Prozent übertroffen worden. Allerdings dank der
Stromerzeugung aus Holz und Biomasse; die Entwicklung der Photovoltaik blieb demgegenüber hinter den Erwartungen zurück.


Herausgeber

Bundesamt für Energie
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