EnergieSchweiz setzt Schwerpunkte für 2003

Bern, 05.09.2002 - Die Strategiegruppe EnergieSchweiz von Bund, Kantonen, Wirtschaft und Umweltorganisationen hat Bilanz gezogen und die zukünftigen Leitlinien des bundesrätlichen Programms definiert. Ohne massive Verstärkung der freiwilligen Massnahmen, der Anreize und der gesetzlichen Vorgaben wird man aus heutiger Sicht um eine CO2-Abgabe nicht herumkommen, wenn die Schweiz ihre energie- und umweltpolitischen Ziele erreichen will.

Die Bilanz des schweizerischen Energieverbrauchs ist ernüchternd: Im Jahr 2001 hat der
Gesamtenergieverbrauch um 2 % zugenommen, die Zahl der Motorfahrzeuge stieg
nochmals an, und wegen des kalten Winters wurde vor allem 5 % mehr Heizöl verbraucht. Dies trotz Fortschritten mit dem Programm EnergieSchweiz: 5,2 % Einsparungen auf dem ganzen Energieverbrauch konnten im Jahr 2001 erzielt werden. Im letzten Jahr von Energie 2000 waren es 4,6 % gewesen. Damit hat EnergieSchweiz den Anschluss an Energie 2000 geschafft.

Die Strategiegruppe EnergieSchweiz hat die Grundsteine für die zukünftigen Arbeiten
gelegt. Auf- und Ausbau sind nun gefragt. Es gilt, die Gebäudestrategie der Kantone
tatkräftig umzusetzen, ebenso die Zielvereinbarungen im Mobilitätsbereich (mit autoschweiz), mit der Wirtschaft (EnAW) und den Branchen der erneuerbaren Energien
(AEE). Zusätzlich braucht es weitere Anreize zur Verminderung des Energieverbrauchs
im Gebäudesektor und im Verkehr. Gefordert sind aber auch die Verantwortlichen
für Aus- und Weiterbildung im Energiesektor. Die Umsetzung von Forschungserzeugnissen in die praktische Anwendung muss verstärkt werden.

Eine zentrale Rolle im Programm EnergieSchweiz bildet zudem die Kommunikation
auf allen Ebenen: Energiebewusstes Verhalten muss zur Selbstverständlichkeit werden.
Schwerpunkt der Kommunikation im Jahr 2003 soll die Mobilität sein – insbesondere
die energieEtikette für Personenwagen. Für das Jahr 2004 wurde der Gebäudebereich
bestimmt, der zusammen mit den Kantonen bearbeitet werden soll.

Notwendig sind insbesondere harmonisierte Gesetzgebungs- und Förderprogramme
der Kantone, beispielgebende Programme der öffentlichen Hand, die Verbreitung und
Vertiefung des Programms „Energiestadt“, Anreize und Vorschriften für sparsamere
Fahrzeuge, Geräte und Gebäude, für die sparsamere Fahrweise und für den Einsatz
erneuerbarer Energien zur Strom- und Wärmeerzeugung.

EnergieSchweiz wurde vom Bundesrat im Januar 2001 zur Erreichung der klima- und
energiepolitischen Ziele unseres Landes und zur Einleitung einer nachhaltigen Energie-
versorgung beschlossen. Die Ziele von EnergieSchweiz betreffend Wasserkraft und die
übrigen erneuerbaren Energien werden durch das Elektrizitätsmarktgesetz unterstützt,
über das am 22. September abgestimmt wird.

Der Jahresbericht 2001 von EnergieSchweiz wird Anfang Oktober in gedruckter Form
vorliegen. Die Aufschaltung ins Internet unter www.energie-schweiz.ch erfolgt Mitte
September.

 

Die Mitglieder der Strategiegruppe EnergieSchweiz:

Hans Werder, Generalsekretär UVEK, Bern (Präsident)

Lucius Dürr, Direktor CLIMA-SUISSE, Zürich

Stefan Engler, Regierungsrat, Chur

Dorothée Fierz, Regierungsrätin, Zürich

Andreas Knörzer, Vorstand Öbu, Basel

Rolf Hegetschweiler, Nationalrat, Vorstand Schweiz. Hauseigentümerverband, Zürich

Bernhard Ludwig, Präsident der Interessen-Gemeinschaft energieintensiver Branchen IGEB, Utzenstorf

Rudolf Rechsteiner, Nationalrat, Vertreter Umwelt- und Mieterorganisationen, Basel

Philippe Roch, Direktor BUWAL, Bern

Hans-Luzius Schmid, Leiter des Programms EnergieSchweiz, Bern

Anton Schwingruber, Präsident der Kantonalen Energiedirektorenkonferenz, Regierungsrat, Luzern

Silva Semadeni, Vorstand Pro Natura / Schweiz. Energiestiftung, Passugg-Araschgen


Herausgeber

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-1916.html