Positive aber noch nicht zielführende Bilanz des ersten Jahres von EnergieSchweiz

Bern, 20.06.2002 - Das erste Jahr von EnergieSchweiz ist positiv verlaufen. Zur Erreichung der schweizerischen Energie- und Klimaziele genügen aber die bisher erzielten Sparwirkungen nicht. Wie Programmleiter Hans-Luzius Schmid am Donnerstag in Burgdorf erklärte, haben freiwillige und Fördermassnahmen zu einer Energieeinsparung im Jahre 2001 von rund 3,5% geführt, oder von fast 700 Mio. Franken an Energiekosten.

Je etwa einen Prozentpunkt trugen dabei Gebäudesanierungen, die Wirtschaft und die erneuerbaren Energien bei, etwa einen halben Prozentpunkt der Verkehr. Die Einsparungen gelangen vor allem auf Grund der erfolgreichen Produkte, die EnergieSchweiz von Energie 2000 übernommen hatte. Die nahtlose Überführung von Energie 2000 in das Nachfolgeprogramm ist also im Wesentlichen geglückt, sagte Schmid.

Fünf wichtige politische Highlights des ersten Jahres von EnergieSchweiz waren:

  • Die Richtlinie für Zielvereinbarungen und Verpflichtungen im Bereich Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen vom 2. Juli 2001
  • Die Strategie der Kantone mit Minergie und Förderprogrammen von 45 Mio. Franken im Jahr 2001 und 75 Mio. Franken im Jahr 2002
  • Die Zielvereinbarung mit den Automobilimporteuren zur Verminderung des Treibstoffverbrauchs von Personenwagen von durchschnittlich 8,4 l pro 100 km auf 6,4 l pro 100 km zwischen 2002 und 2008
  • Die Energieetikette für die wichtigsten Haushaltgeräte ab 1. Januar 2002
  • Eine analoge Etikette für die Personenwagen wird vorbereitet.

    Schmid betonte jedoch, dass dies nicht genüge, um die Ziele von EnergieSchweiz und

    des CO2-Gesetzes zu erreichen. Dazu wären wesentliche zusätzliche Anstrengungen auf freiwilliger Ebene, aber auch mehr Anreize und gesetzliche Massnahmen erforderlich. Wenn das so weitergehe, komme man um eine CO2-Abgabe nicht herum.

Modellstadt Burgdorf unterzeichnet Rahmenvertrag

Die Stadt Burgdorf wurde im Jahr 1995 vom Programm Energie 2000 auserkoren, Möglichkeiten und Grenzen des nicht-motorisierten Verkehrs aufzuzeigen. Von 1996 bis 2001 wurde die „Fussgänger- und Velomodellstadt Burgdorf“ unter der Projektleitung von Stadt, VCS und Gewerbe erfolgreich realisiert. Die Erfahrung wurden inzwischen ausgewertet und im Februar dieses Jahres veröffentlicht. Das bekannteste Endprodukt des Projekts ist die „Begegnungszone“, die inzwischen in der nationalen Gesetzgebung verankert wurde.

EnergieSchweiz, das Nachfolgeprogramm von Energie 2000, unterstützt die Fortsetzung und den Ausbau der Modellstadt. Geplant ist z.B ein Oekobonus für den Fussgänger- und Veloverkehr, die Unterstützung von Elektro-Bikes und die flächendeckende Umsetzung des Fussverkehrsgesetzes. Ein Rahmenvertrag zur Umsetzung dieser Projekte wurde unterzeichnet. Das Beispiel von Burgdorf soll in der Schweiz Schule machen.


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Bundesamt für Energie
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