Solar – ja klar

Bern, 29.05.2002 - EnergieSchweiz und die Kantone Die Kantone spielen im Programm EnergieSchweiz eine wichtige Rolle: Sie sind nicht nur für eine rationelle Energienutzung im Gebäudesektor zuständig, sondern ebenso wichtig für die Förderung erneuerbarer Energien.

EnergieSchweiz ist das gemeinsame energiepolitische Programm von Bund, Kantonen und der Wirtschaft zur Erreichung der schweizerischen Energie- und Klimaziele durch rationelle Energienutzung und vermehrte Verwendung erneuerbarer Energien. So soll der CO2-Ausstoss bis 2010 um 10% gegenüber 2000 reduziert werden. Mittel dazu sind freiwillig von allen Beteiligten zu realisierende Massnahmen: Im Rahmen von Leistungsvereinbarungen mit der Wirtschaft, mit Förderprogrammen der Kantone, mit breit angelegten Informations-, Beratungs- und Qualitätssicherungsprogrammen. Das Programm beinhaltet aber auch Anreize und Vorschriften des Bundes für Geräte, Apparate und den Motorfahrzeugverkehr sowie Vorschriften der Kantone für Gebäude.

Die Kantone haben die Federführung im Gebäudebereich von EnergieSchweiz: Die Ziele der rationelleren Energieverwendung und der vermehrten Nutzung erneuerbarer Energien dieses wichtigen Verbrauchssektors entsprechen denjenigen der anderen Sektoren von EnergieSchweiz: Anlagen der öffentlichen Hand (KVA, ARA, Wasserversorgung etc.), Wirtschaft (Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen) und Mobilität. Die Kantone sollen im Gebäudebereich dem MINERGIE-Standard zum Durchbruch verhelfen und die erneuerbaren Energien zur Deckung des Restenergiebedarfs propagieren. Sie (und die Gemeinden) haben dazu starke Instrumente: gezielte finanzielle Anreize (auch mit Globalbudgets des Bundes) und gute Rahmenbedingungen. Sie können Energie-Richtplanungen vornehmen, Bauvorschriften anpassen und durchsetzen. Darüber hinaus sollen sie bei kantonseigenen Energieverbrauchern (Bauten, Infrastrukturanlagen) mit gutem Beispiel vorangehen.

Die heutige Medienorientierung ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit in EnergieSchweiz erfolgt, wie Synergien genutzt werden: Wenn politische und behördliche Vertreter der Kantone, wenn das Gewerbe ein Bekenntnis auch zu den erneuerbaren Energien ablegen, können die Vermarktungsanstrengungen der Anbieter und deren Organisationen massgebende Verstärkung erfahren. Heute ist es die Aktion „Solar ja klar“, mit der die Nachfrage nach Strom aus Solaranlagen stimuliert und dadurch der Anreiz zum weiteren Ausbau des Angebots verstärkt werden soll. So wird durch gemeinsames Auftreten ein weiterer Schritt dahin getan, dass schliesslich alle Stromkonsumentinnen und -konsumenten in der Schweiz ihr Vorzugsprodukt werden wählen können. Heute haben immerhin bereits rund 60% die Wahl, einen Teil ihres Bedarfs durch Solarstrom decken zu können. Durch eine Ausweitung der Angebotspalette um ökologisch wertvollen Strom aus Biomasse, aus Wind, Wasserkraft besonderer Umweltqualität und später hoffentlich auch aus Geothermie sollen die Ziele von EnergieSchweiz bezüglich Strom aus erneuerbaren Energien schliesslich erreicht werden: Gegenüber dem Stand 2000 sollen im Jahr 2010 zusätzlich 0,5 TWh/Jahr erzeugt und konsumiert werden – das ist fast ein Prozent des gesamten heutigen Strombedarfs. Wir sind zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen – besonders, wenn das Elektrizitätsmarktgesetz (EMG) am 22. September angenommen werden sollte. Die Strommarktliberaliserung betrachten wir an und für sich schon als Chance für die erneuerbaren Energien, weil im freien Markt dann gezielt eingekauft werden kann. Das EMG sieht zudem vor, dass Produzenten erneuerbaren Stroms aus kleinen Anlagen sofort Marktzugang haben und ihren Strom während 10 Jahren gratis zum Kunden durchleiten können. Dies schlägt jährlich mit ca. 30 Mio Fr. zu Buche. Zudem soll nach EMG jeder Anbieter zur Deklaration seiner Produkte verpflichtet werden. So können alle danach wählen, woher und aus welcher Primärenergie der ihnen angebotene Strom stammt.


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Bundesamt für Energie
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