Elektrizität 2001: Rekorde in Produktion und Verbrauch

Bern, 15.04.2002 - Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2001 um 2,6% gestiegen (Vorjahr 2,3%). Der Mehrverbrauch im letzten Jahr ist vor allem auf die Konjunkturentwicklung und das Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten 7,4% mehr Elektrizität als im Vorjahr; sie erzielten mit 70,2 Mrd. Kilowattstunden (kWh) das bisher höchste Produktionsergebnis. Der Exportüberschuss stieg 2001 auf 10,4 (7,1) Mrd. kWh.

Der Elektrizitätsverbrauch (Endverbrauch) stieg 2001 auf 53,7 Mrd. kWh; dies entspricht einem neuen Höchstwert. Die Zunahme belief sich auf 2,6 % oder 1,4 Mrd. kWh gegenüber dem Vorjahr. Während sich der Endverbrauch im ersten Quartal 2001 lediglich um 0,7 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal erhöhte, stieg er in den übrigen Quartalen zwischen 3,0 % und 3,6 % an.

Für den höheren Elektrizitätsverbrauch sind hauptsächlich die Konjunktur-entwicklung und das Bevölkerungswachstum verantwortlich. Nach Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) stieg die wirtschaftliche Tätigkeit 2001 um 1,3 (3,0) %. Die mittlere Wohnbevölkerung nahm um rund 50‘000 oder 0,7 (0,6) % zu. Zudem stieg die Zahl der Heizgradtage 2001 um 5,7 % gegenüber dem Vorjahr. Vor allem die Monate April, November und Dezember waren deutlich kühler als im Jahr 2000.

Ideale Verhältnisse für die Nutzung der Wasserkraft

Die Elektrizitätsproduktion des schweizerischen Kraftwerkparks stieg 2001 im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 % auf 70,2 Mrd. kWh. Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahre 1999 (66,7 Mrd. kWh) deutlich übertroffen.

Die Wasserkraftanlagen erzeugten bei überdurchschnittlichen Produktionsverhältnissen 11,7 % mehr Elektrizität als im Vorjahr. Die Speicherwerke produzierten dabei 20,8 % und die Laufwerke 1,1 % mehr Strom.

Dank der hohen Verfügbarkeit der fünf schweizerischen Kernkraftwerke – die Arbeitsausnutzung betrug 90,3 % – wurde ein neues Höchstergebnis von 25,3 (24,9) Mrd. kWh erzielt. Seinen Produktionsrekord vom Vorjahr brach das Kernkraftwerk Leibstadt; die Kernkraftwerke Beznau I und Mühleberg erzielten die jeweils zweithöchsten Produktionsergebnisse seit ihrer Inbetriebnahme.

Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 60,2 %, die Kernkraftwerke zu 36,1 % sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 3,7 % beteiligt.

Exportüberschuss deutlich gestiegen

Während zehn Monaten des Jahres 2001 überstieg die Landeserzeugung den Inlandbedarf. Bloss in den kalten Monaten November und Dezember überwogen die Importe. Die in der Schweiz nicht benötigte elektrische Energie wurde exportiert. In jedem Quartal des Jahres 2001 ergab sich ein Exportüberschuss (zwischen 0,1 Mrd. und 5,0 Mrd. kWh). Für das ganze Jahr ergab sich bei Importen von 58,0 Mrd. kWh und Exporten von 68,4 Mrd. kWh ein Exportüberschuss von 10,4 (7,1) Mrd. kWh.

Deutlich verstärkte Anstrengungen durch EnergieSchweiz

Gemäss den Zielen des Programms EnergieSchweiz sollte der Stromverbrauch zwischen 2000 und 2010 um höchstens 5 % zunehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind deutlich stärkere Anstrengungen zur rationellen Elektrizitätsverwendung nötig. Dazu dienen insbesondere die auf den 1. Januar 2002 in Kraft gesetzte energieEtikette für Haushalt-Elektrogeräte und Lampen, die neue SIA-Empfehlung 380/4 „Elektrische Energie im Hochbau„ sowie die Zielvereinbarungen mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW).



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Bundesamt für Energie
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