Gesamtenergieverbrauch 2007: Weniger geheizt aber mehr gefahren

Bern, 26.06.2008 - Der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2007 um 2,6% gesunken. Wichtigste Gründe dafür waren die warme Witterung während der Heizperiode und die hohen Erdölpreise. Sie kompensierten den Einfluss der positiven Wirtschaftsentwicklung und des anhaltenden Bevölkerungswachstums.

Der Endenergieverbrauch der Schweiz lag im Jahr 2007 mit 865'420 Terajoule (TJ) um 2.6% unter dem Niveau des Vorjahres. Nach dem bisherigen Rekordwert von 890'440 TJ im Jahr 2005 erfolgte damit zum zweiten Mal in Folge ein leichter Rückgang des Energieverbrauchs (2006: rund -0,5%).

Mengenmässig ins Gewicht fiel vor allem der Verbrauchsrückgang der Brennstoffe Heizöl extra-leicht (-12.3%) und Erdgas (-1,8%).

Der gesamte Absatz der Treibstoffe hat um 2.8 % zugenommen. Einen starken Anstieg verzeichneten der Absatz von Dieselöl (+7,3%) und Flugtreibstoffen (+6,7%), während der Benzinverbrauch leicht rückläufig war (-1,0%). Der Trend der Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich damit fort.

Der Elektrizitätsverbrauch hat leicht abgenommen (-0.6%). Verbrauchsabnahmen verzeichneten zudem das Energieholz (-2.9%), die Fernwärme (-3,7%), die Industrieabfälle (-5,6%), schwere Heizölsorten (-30.2%), Petrolkoks (-15,5%) und übrige Erdölprodukte (-10,1%). Zugenommen hat hingegen der Verbrauch von Kohle (+16,2%). Ebenso stieg der Verbrauch den übrigen erneuerbaren Energien an (+8.6%).

Wichtigster Einflussfaktor auf den Energieverbrauch 2007 war die Witterung. Die Zahl der Heizgradtage ging insgesamt um 4,5% zurück; in den Monaten Januar bis April 2007 sank die Zahl der Heizgradtage sogar um rund 30% im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresmonaten. Dies führte zu einem markanten Rückgang des Heizenergieverbrauchs, der in der Schweiz rund einen Drittel des Gesamtenergieverbrauchs ausmacht.

Gegenläufig beeinflusst wird der Gesamtenergieverbrauch durch die volkswirtschaftliche Entwicklung, die im Jahr 2007 durchaus positiv war: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg um 3,1%, der Zuwachs der mittleren Wohnbevölkerung betrug 0,8%, der Motorfahrzeugbestand nahm um 1.5% zu und auch der Gesamtwohnungsbestand stieg weiter an. Diese gesamtwirtschaftlichen Effekte wurden aber durch die warme Witterung mehr als kompensiert.

Die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2007 wird Anfang August 2008 in gedruckter Form und auf Internet erscheinen. Bis dahin ist ein erster zusammenfassender Überblick unter www.bfe.admin.ch verfügbar.


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