Lothar-Programm steigert Brennholz-Verbrauch um 4%

Bern, 31.01.2002 - Das Förderprogramm Lothar hat den Energieholz-Verbrauch der Schweiz dauerhaft um vier Prozent erhöht. Das zeigt eine Statistik der Holzenergie Schweiz. Dank dem Einbau neuer Holzfeuerungen werden zusätzliche 93 642 Kubikmeter Energieholz im Jahr genutzt. Das entspricht jährlich 17 900 Tonnen Heizöl oder einem 15 km langen Zug mit 940 Wagons. Der CO2-Ausstoss der Schweiz sinkt dadurch jährlich um 57 000 Tonnen, was 1,6 Prozent des Kyoto-Reduktionszieles entspricht.

Am 26. Dezember 1999 richtete der Orkan Lothar im Schweizer Wald Schäden in nie dagewesenem Ausmass an. Rund 13 Millionen Kubikmeter Holz wurden zu Boden geworfen. Das Bundesamt für Energie arbeitete ein Förderprogramm für den Einbau von Holzfeuerungen aus, das sich auf 45 Mio. Fr. belief. Das Parlament bewilligte in der Sommersession 2000 einen entsprechenden Kredit. Er dürfte Investitionen von rund 240 Mio. Fr. auslösen.

Das Förderprogramm des BFE basierte auf dem Energiegesetz und sollte die rasche Verwertung und eine nachhaltige Steigerung des Energieholz-Absatzes in der Schweiz erwirken. Ziel von EnergieSchweiz ist eine Verdoppelung der 1999 genutzten 2,4 Mio. Kubikmeter bis im Jahr 2010, doch fehlen weitere dazu nötige Kredite.

Das Förderprogramm konnte auf Bewährtem aufbauen. Im Rahmen des abgeschlossenen Aktionsprogramms Energie 2000 wurden durch Bund und Kantone über 500 Holzfeuerungen grösserer Leistung unterstützt. Der Brennholzverbrauch stieg von 1990 bis 1999 um 18,5 Prozent auf 2,4 Mio. Kubikmeter.

Die 45 Mio. Fr. des Förderprogramms Lothar waren bereits innert fünf Monaten verpflichtet. Da die durchschnittliche Lebensdauer einer Holzfeuerung 20 Jahre beträgt, handelt es sich um eine langfristig wirksame Investition. Das BFE und die mit der Abwicklung der Gesuche beauftragte Vereinigung Holzenergie Schweiz haben folgende Anlagen unterstützt:

  • 2726 Holzzentralheizungen mit 18,6 Mio. Fr.
  • 528 Speicher- und Kachelöfen mit 2,8 Mio. Fr.
  • 316 Zimmeröfen (Schwedenöfen, Cheminées) mit 0,6 Mio. Fr.
  • 119 Holzfeuerungen über 100 kW mit 18,9 Mio. Fr.
  • 233 Anschlüsse an Nahwärmenetze mit 2,3 Mio. Fr.
  • 10 regionale Holzlager zur Erhöhung der Versorgungssicherheit mit 0,75 Mio. Fr.
  • 51 Machbarkeitsstudien für grössere Holzenergieprojekte mit 0,15 Mio. Fr.

Im scheinbaren Widerspruch zu den Zahlen der Holzenergie Schweiz zeigt die Schweizerische

Holzenergiestatistik für das Jahr 2000 gegenüber 1999 einen Rückgang des Brennholzverbrauchs um 2,7 % auf 2,33 (2,40) Mio. Kubikmeter. Die schwächere Nachfrage im Jahre 2000 ist vor allem auf einen deutlichen Rückgang der Heizgradtage um 9,4 % zurückzuführen. Erste Wirkungen des Lothar-Programms setzten erst gegen Ende 2000 ein.


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