EnergieSchweiz: Budget-Tiefstand bremst Wirkung

Bern, 01.07.2008 - EnergieSchweiz hat an der Bilanz- und Strategiekonferenz vom 1./2. Juli 2008 in Winterthur die Resultate der Wirkungsanalyse für das Jahr 2007 veröffentlicht. Die energetischen Wirkungen des Programms stiegen 2007 zwar weiter an, jedoch deutlich weniger als noch im Vorjahr. Ein Grund dafür ist der historische Tiefstand des Programmbudgets. Die Teilnehmenden der Konferenz befassen sich auch mit der Zukunft von EnergieSchweiz und diskutieren Ideen und Konzepte für dessen Weiterführung nach 2010.

Obwohl das Jahresbudget von EnergieSchweiz den tiefsten Stand seit dem Programmstart im Jahr 2001 erreichte, verringerte sich die Wirksamkeit der eingesetzten Mittel kaum: Zur Einsparung einer Kilowattstunde mussten 2007 0,22 Rappen an Fördermitteln von EnergieSchweiz aufgewendet werden (2006: 0,20 Rappen/kWh). 2003 lag dieser Wert noch bei rund 0,6 Rappen.

Die Zunahme der Wirkungen der im Rahmen von EnergieSchweiz umgesetzten freiwilligen Massnahmen betrug rund 3'600 Terajoule (Vorjahr rund 4'400 Terajoule). Dieser deutlich schwächere Wirkungsanstieg ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Einerseits erfolgte ein weiterer Rückgang des Budgets auf rund 39 Millionen Franken (-7% gegenüber 2006), andererseits waren Anpassungen bei der Wirkungsanrechung erforderlich: So wurden die Referenzentwicklungen einzelner Massnahmen infolge der gestiegenen Energiepreise angepasst sowie eine Wirkungsaufteilung zwischen den Aktivitäten der Stiftung Klimarappen und EnergieSchweiz vorgenommen.

Erfreulich entwickelte sich der Gebäudebereich: Bei den fossilen Brennstoffen konnte ein Zuwachs der Wirkung gegenüber 2006 um 10% auf rund 950 Terajoule (TJ) verzeichnet werden.

Ein Rückgang des Wirkungszuwachses gegenüber dem Vorjahr resultierte im Bereich der erneuerbaren Wärme: Aufgrund der notwendigen Anpassung der Referenzentwicklung und einer geringeren Nachfrage bei den Pellet- und automatischen Holzfeuerungen nahm der Wirkungszuwachs um 30% auf 1000 TJ ab. Ebenfalls rückläufig war der Wirkungszuwachs im Bereich Wirtschaft beim Strom. Er ging um 60% auf 250 TJ zurück. Im Bereich der Mobilität betrug die Wirkung 110 TJ, was einem Zuwachsrückgang von 15% gegenüber 2006 entspricht. Dies ist auf die Aktivitäten der Stiftung Klimarappen zur Förderung der effizienten Fahrweise (ecodrive) und die dadurch erforderliche Wirkungsaufteilung zwischen EnergieSchweiz und der Stiftung zurückzuführen.

Die anhaltenden energetischen Wirkungen der freiwilligen Massnahmen von EnergieSchweiz und des Vorgängerprogramms Energie 2000 stiegen von 31,2 auf 32,1 Petajoule. Dies entspricht einer Emissionsreduktion über die gesamte Lebensdauer der Massnahmen von insgesamt 1,8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Mit einem Budget von 39 Millionen Franken hat EnergieSchweiz zusammen mit den Kantonen, Marktpartnern und den jeweiligen Zielgruppen im Jahr 2007 Bruttoinvestitionen in der Höhe von rund 1 Milliarde Franken ausgelöst. Im Vergleich zum Vorjahr sank dieser Wert nur marginal. Die ausgelöste Beschäftigungswirkung liegt bei rund 5'300 Personenjahren.

In den nächsten beiden Jahren wird die Ausgestaltung und Weiterführung des Programms EnergieSchweiz nach 2010 festzulegen sein. Dabei sind die veränderten energiepolitischen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen (z.B. CO2-Abgabe, Klimarappen, Einspeisevergütung, Revision Mineralölsteuergesetz), die eine Neuausrichtung des Programms erfordern. Die diesjährige Bilanz- und Strategiekonferenz befasst sich denn auch in Referaten und Workshops mit der Zukunft von EnergieSchweiz und einer möglichen weiteren Programmetappe von 2010 bis 2020.


Adresse für Rückfragen

Michael Kaufmann, Programmleiter EnergieSchweiz, Vizedirektor BFE, Tel. 031 322 56 02 / 079 592 91 80


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