EnergieSchweiz: Neuausrichtung ab 2010 lanciert

Bern, 13.10.2008 - EnergieSchweiz, das partnerschaftliche Programm für Energieeffizienz und erneuerbare Energien, hat sich auch 2007 als verlässliche Plattform in einem dynamischen energiepolitischen Umfeld erwiesen. Trotz rückläufiger Mittel erzielte EnergieSchweiz beachtliche Wirkungen und ist in seiner zweiten Etappe (2006–2010) weiterhin gut unterwegs, wie der heute veröffentlichte Jahresbericht dokumentiert. Bereits lanciert ist der Prozess für die Weiterführung und Neuausrichtung von EnergieSchweiz nach 2010.

Das bundesrätliche Programm EnergieSchweiz läuft noch bis Ende 2010. Im Auftrag seiner Strategiegruppe erarbeitet die im Bundesamt für Energie (BFE) angesiedelte Programmleitung derzeit das Konzept für ein Programm „EnergieSchweiz nach 2010“. Dieses wird im Frühling 2009 vorliegen und die Grundlage für den Entscheid des Bundesrates zur Weiterführung und Neuausrichtung des Programms bilden.

Lanciert wurde das Konzept an der diesjährigen Bilanz- und Strategiekonferenz von EnergieSchweiz (siehe Medienmitteilung vom 1. Juli 2008). Die Konferenzteilnehmer waren sich einig, dass es ab 2010 eine weitere, mindestens zehnjährige Programmetappe braucht. Zur Bewältigung der neuen Herausforderungen bei der Energieversorgung und –effizienz soll EnergieSchweiz auch künftig als Aktionsprogramm ausgestaltet sein und die Koordination der verstärkten Förderaktivitäten und von flankierenden Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und von erneuerbaren Energien sicherstellen.

Mit knappen Mitteln viel erreicht

Nach siebenjähriger Laufzeit hat EnergieSchweiz die energetischen Wirkungen auch 2007 erneut steigern können:

  • Die erzielten zusätzlichen Wirkungen der freiwilligen Massnahmen 2007 liegen bei rund 3,5 Petajoule, was 0,4 Prozent des schweizerischen Endenergieverbrauchs entspricht. Sie sind um rund 16 Prozent tiefer als im Vorjahr. Gründe für die geringere Wirkungszunahme: Das Budget von EnergieSchweiz ist um sieben Prozent auf einen historischen Tiefststand von 39 Millionen Franken gesunken. Weiter wurden einzelne Referenzentwicklungen wegen der steigenden Energiepreise angepasst. Schliesslich wurde ein Teil der Wirkung der Stiftung Klimarappen zugeschrieben, die in Absprache mit EnergieSchweiz 2007 Massnahmen im Bereich der effizienten Fahrweise (EcoDrive) finanziert hatte, einem bisherigen Wirkungsfeld von EnergieSchweiz.
  • Von 2001 bis 2006 stiegen die zusätzlichen energetischen Wirkungen von EnergieSchweiz insgesamt um mehr als 160 Prozent.
  • Die anhaltenden energetischen Wirkungen aller freiwilligen Massnahmen von Energie 2000 und EnergieSchweiz stiegen gegenüber 2006 um drei Prozent auf 31,6 Petajoule. Dies entspricht einer jährlichen Emissionsreduktion von 2,7 Mio. Tonnen CO2 (inklusive vorgelagerte Prozesse) bzw. 1,7 Mio. Tonnen (ohne vorgelagerte Prozesse).
  • Allein im Berichtsjahr 2007 hat EnergieSchweiz Bruttoinvestitionen von rund
    1’065 Mio. Franken ausgelöst. Die Beschäftigungswirkung liegt bei rund 5’100
    Personenjahren.

Mobilität, Gebäudesanierungen und Erneuerbare

Immer mehr Akteure aus der Wirtschaft – Industrie, Handel und Dienstleistungen – nutzen die Plattform EnergieSchweiz und ihr dichtes Beziehungsnetz, um neue Aktivitäten zu entwickeln, Know-how abzuholen oder von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Positiv dazu tragen die immer noch gute Wirtschaftslage sowie die hohen Preise für fossile Energieträger bei. Doch auch das veränderte politische Umfeld verleiht dem Programm Schub: Die Versorgungssicherheit und das Klimaproblem nehmen im Bewusstsein der Bevölkerung und auf der politischen Agenda Spitzenplätze ein. Negativ wirken sich hingegen die Abnahme der Fördermittel und die stagnierende Nachfrage in einigen wichtigen Marktbereichen aus (z.B. Holzfeuerungen, Wärmepumpen).

Für das laufende Jahr bedeutet dies eine weitere Fokussierung des Programms: Einerseits auf den Problembereich Mobilität, wo dringend Fortschritte gemacht werden müssen, andererseits stehen Gebäudesanierungen und erneuerbare Energien im Zentrum. EnergieSchweiz ist damit ein wichtiger Faktor in der Umsetzung der bundesrätlichen Aktionspläne für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Nicht zu vernachlässigen sind letztlich erhöhte Aktivitäten im Bereich Aus- und Weiterbildung sowie für Pilot- und Demonstrationsanlagen. Ohne eine Aus- und Weiterbildungs-offensive, welche die Aktivitäten der Fachhochschulen und Berufsverbände bündelt, ist eine Umsetzung der Ziele von EnergieSchweiz unmöglich. Dafür sind auch die entsprechenden Mittel bereitzustellen.


Adresse für Rückfragen

Michael Kaufmann, Programmleiter EnergieSchweiz, Vizedirektor BFE,
Tel. 031 322 56 02 / 079 592 91 80



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