Ohne Logistik geht nichts - Zahlen und Fakten am ersten Kaderrapport der Logistikbasis der Armee (LBA)

Bern, 10.01.2006 - Am ersten Kaderrapport der Logistikbasis der Armee (LBA) orientierten sich rund 1'000 Kader, Partner und Gäste über die Aktivitäten der LBA. Der Chef LBA, Divisionär Werner Bläuenstein, informierte über die logistischen Leistungen im Jahr 2005 und die Herausforderungen im 2006. Neben der täglichen Unterstützung der Truppe muss die LBA bis Ende 2010 1'800 Stellen abbauen, eine Million Quadratmeter Lagerfläche räumen, nicht mehr benötigte Systeme von über zehn Milliarden Franken liquidieren und die künftigen Logistik- und Infrastruktur-Center aufbauen.

"Logistik ist unspektakulär und findet stets im Hintergrund statt, aber ohne sie steht die Armee still." Damit begann der Chef der LBA, Divisionär Werner Bläuenstein, seine Ausführungen vor 1'000 Kadern, Partnern und Gästen aus Politik, Wirtschaft und Medien im Kursaal Bern. Die Logistikbasis der Armee wurde auf den 1. Januar 2004 gebildet und vereinigt alle logistischen Organisationen der Armee. Diese Konzentration geschieht schrittweise: Seit dem 1. Januar 2006 sind neu auch Teile der Luftwaffenlogistik, die Spezialisten für Verteidigungsinfrastruktur aus dem ehemaligen Festungswachtkorps sowie die Ärzte der Rekrutierungszentren und die Krankenpfleger des Heeres in der Logistikbasis integriert.

Rund 4'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Bern und in den fünf Logistik- und sechs Infrastruktur-Centern der Schweiz. Mit rund 240 Lehrlingen in 20 verschiedenen Berufen gehört die LBA zu den führenden Lehrlingsausbildnern, bundesweit, aber auch im Vergleich mit der Privatwirtschaft. Im Rahmen der Abbauvorgaben im VBS von rund 2'500 Stellen muss alleine die LBA bis Ende 2010 deren 1'800 Stellen streichen. Es gilt in der Logistik, bezogen auf das Gesamtbudget von 1,4 Milliarden Franken, 300 bis 400 Millionen einzusparen. Das wird möglich sein, sobald die Konzentration der Logistikinfrastruktur vollzogen ist - spätestens ab 2010. Im Zusammenhang mit dem Stationierungskonzept der Armee wurde diese Reduktion der Logistikinfrastruktur am 21. Juli 2005 durch den Chef VBS genehmigt. Die ehemaligen 30 Stammbetriebe (Zeughäuser und Armeemotorfahrzeugparks) mit rund 600 Standorten und 1'820 Objekten werden auf elf Center mit 100 Standorten inklusive maximal 500 Objekte reduziert.

Liquidation von nicht mehr benötigtem Armeematerial geht voran
Die Reduktion von Logistikstandorten steht in engem Zusammenhang mit der Liquidation von nicht mehr benötigtem Armeematerial. Während die Armee in den vergangenen Jahrzehnten ihre Truppenstärke von über 600'000 (Armee 61) zu 450'000 (Armee 95) auf rund 220'000 (Armee XXI) verringert hat, waren die Reformen in der Logistik zaghaft. Nun gilt es, bis Ende 2010, Lagerfläche von einer Million Quadratmeter und Material von rund zehn Milliarden Franken Beschaffungswert abzubauen. Seit Einführung der forcierten Liquidation im Jahre 2004 wurde bis Ende 2005 ein Viertel der zu räumenden Lagerfläche geleert und zusammen mit der armasuisse bereits ein Drittel der überflüssigen Systeme liquidiert.

Leader statt Manager gefragt
Bei Reorganisationen sind die Führungskräfte besonders gefordert. "Wir brauchen Leader und nicht Manager", appelliert der Chef LBA an seine Kader. Innovation und Vertrauensbildung seien Eigenschaften, die in der Unruhe Ruhe bringen. Deshalb investiert die LBA vermehrt in die Ausbildung der Kader auf allen Stufen. Eine Mitarbeiterbefragung vom Herbst 2004 hat im Bereich der Führung grösseren Handlungsbedarf ergeben.

Grossen Wert auf Führungsqualitäten legte auch der Gastreferent, der Chef der Armee, Korpskommandant Christophe Keckeis, am Kaderrapport LBA. Die LBA sei am Härtesten von den Sparvorgaben getroffen, aber dabei gelte es, die Sorgfaltspflicht gegenüber den Mitarbeitenden zu wahren. Zwar werde die LBA an Tonnagen und Franken gemessen, aber: "Das wichtigste Gut sind die Mitarbeitenden." Als Dienstleister in allen Querschnittbereichen habe die LBA täglich Ernstfall. "Die Armee fordert eine Logistikleistung in hoher Qualität und dies in allen Lagen", gibt Keckeis vor. Der Umbau der Logistik sei genauso zu bewältigen, wie die täglichen Dienstleistungen. Ebenfalls habe sich die LBA im Zusammenhang mit dem Entwicklungsschritt 08/11 auf die wahrscheinlichsten Einsätze auszurichten. Die Logistik sei, unabhängig von Geografie und Lage, immer zu gewährleisten.

Eine etwas andere Sicht der Logistik vermittelte der Überraschungsgast des Rapports, die bekannteste Hausfrau der Schweiz, Elvira Iseli alias Birgit Steinegger. Sie hat sich in amüsanter Weise dem Thema Armee und Logistik angenommen.


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