Bundesrat Leuenberger ruft zu Investitionen in eine nachhaltige Energieversorgung auf

Bern, 19.01.2009 - An der internationalen Konferenz World Future Energy Summit 2009 in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) rief Bundesrat Moritz Leuenberger heute zu verstärkten Investitionen in eine nachhaltige Energieversorgung auf. Der Schweizer Energie- und Umweltminister bekräftigte, dass Investitionen in sparsamere Autos und Geräte, in Gebäudesanierungen und in erneuerbare Energien einen langfristigen gesellschaftlichen Nutzen bringen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der globalen Wirtschaftskrise und zur Bekämpfung des Klimawandels leisten können.

In seiner Rede am World Future Energy Summit 2009 (WFES), an dem sich Regierungsvertreter aus der ganzen Welt mit Vertretern wichtiger Unternehmen aus den Bereichen der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz treffen, betonte Bundesrat Leuenberger, dass die Anstrengungen zur Bewältigung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise nicht auf Kosten des Klimaschutzes gehen dürfen. Vielmehr seien gerade jetzt Investitionen in saubere Energietechnologien, in verbrauchs- und emissionsarme Autos, effiziente Geräte und in Gebäudesanierungen gefragt, die einen langfristigen, nachhaltigen Nutzen bringen. Solche Investitionen in die Energieversorgung der Zukunft sichern und schaffen Arbeitsplätze und tragen sowohl zum wirtschaftlichen Aufschwung als auch zur Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen bei. Ohne wirkungsvolle Massnahmen werde der Klimawandel gewaltige Umweltschäden und damit immense volkswirtschaftliche Kosten nach sich ziehen.

Investitionen in den Klimaschutz zahlen sich aus

Bundesrat Leuenberger mahnte die hochrangigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz, dass die industrialisierten Länder gerade jetzt Verantwortung übernehmen und mit ihrem technologischen Wissen und ihren finanziellen Möglichkeiten zum nachhaltigen Umbau der Energieversorgung und zur globalen Senkung der CO2-Emissionen beitragen müssen. In diesem Zusammenhang wiederholte Leuenberger seinen Vorschlag zur Einführung einer weltweiten CO2-Abgabe. Mit dieser könnten Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sowie zur Bewältigung der von ihm verursachten Schäden finanziert werden. Dadurch könnten auch die wirtschaftlich schwächeren Länder wirkungsvoll unterstützt werden, welche am meisten unter dem Klimawandel leiden, aber am wenigsten dazu beigetragen haben.

Eine nachhaltige Energieversorgung ohne Umweltbelastungen sei mit den verfügbaren Technologien bereits heute möglich, bekräftigte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Das zeige das Beispiel Masdar, der weltweit ersten CO2-freien Stadt, die bis 2015 in Abu Dhabi entstehen wird. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in eine nachhaltige Energiezukunft zu investieren, sei ein mutiger Schritt der Vereinigten Arabischen Emirate. Ihre Strategie, den Übergang von der fossilen zur nachhaltigen Energieversorgung durch die Förderung neuer Technologien aktiv zu gestalten, beweise Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein.

Im Anschluss an seine Rede besuchte Bundesrat Leuenberger den Swiss Pavillion, an dem sich an der diesjährigen WFES-Ausstellung von Zukunftstechnologien im Energiebereich 23 Schweizer Firmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen Nachhaltigkeitsbereich präsentieren. Insgesamt waren am WFES Vertreter von mehr als 100 Unternehmen aus der Schweiz präsent.

Verstärkte Zusammenarbeit mit Abu Dhabi im Energiebereich

Die Schweiz als traditionelles Innovationsland will eine enge Partnerschaft mit der Masdar-Initiative eingehen und ihr Know-how im Energie-, Umwelt- und Verkehrsbereich einbringen. Die bereits bestehende und künftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern wird massgeblich gestärkt durch eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding), die Moritz Leuenberger während seines zweitägigen Arbeitsbesuchs unterzeichnet hat. Das Memorandum of Understanding bekräftigt den Willen beider Länder für eine verstärkte Zusammenarbeit in der Energieforschung, der Förderung der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und der nachhaltigen Entwicklung und fördert den Erfahrungs- und Wissensaustausch auf wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene.

Zur Schweizer Delegation gehörten unter anderem Bertrand Piccard und André Borschberg. Sie präsentierten an mehreren Veranstaltungen ihr Projekt Solar Impulse - eine Weltumrundung mit einem solarstromgetriebenen und emissionsfreien Flugzeug, die 2011 stattfinden soll.

In Masdar soll ein Schweizer Quartier entstehen

Ausgebaut werden sollen die Beziehungen der Schweiz zur Masdar-Initiative auch mit dem Swiss Village, das in der künftigen Stadt entstehen soll. Darin sollen sich Schweizer Unternehmen und Forschungsinstitutionen niederlassen. Zur Realisierung dieses Projektes wurde auf Initiative der Schweizer Botschaft in Abu Dhabi und der Swiss Sustainability Initiative die Association Swiss Village Abu Dhabi gegründet, der sich bereits über 30 Schweizer Firmen als Mitglieder angeschlossen haben. Bundesrat Leuenberger nutzte den Aufenthalt in Abu Dhabi, um sich in Masdar über den Stand der Arbeiten informieren zu lassen. Auf der riesigen Baustelle wird mit Hochdruck gearbeitet. Bis Ende dieses Jahres sollen die ersten wichtigen Gebäude fertig gestellt sein.


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