Die MUSEE SUISSE Gruppe erfolgreich unterwegs

Zürich und Prangins, 26.01.2006 - Zürich/Prangins, 26. Januar 2006 – Diskussionen um die Zukunft der Schweizerischen Nationalmuseen und die Sparmassnahmen des Bundes sind die aktuellen Herausforderungen an die acht Museen der MUSEE SUISSE Gruppe. Die Museumsgruppe wurde 2005 neu organisiert, klare Entwicklungsziele liefern die Grundlage für unternehmerische Entscheide, die Resultate einer aktuellen Besucherbefragung jene für das Marketing. Die Grossprojekte gehen vorwärts, die Besucherzahlen bewegen sich trotz erschwerter Rahmenbedingungen nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres, die Entwicklung im Bereich der Drittmittelfinanzierung weist positive Tendenzen auf, während verschiedene Ausstellungs-Angebote national und international Beachtung fanden.

Ein Klischee besagt, dass die Museen Staubfänger sind, die sich lediglich an ihrem  akademischen Gehalt messen und unter zunehmendem Besucherschwund leiden. Und wenn sie nicht gerade Skandale erzeugen, vermögen sie die kulturpolitische Aufmerksamkeit kaum auf sich zu ziehen. Das ist falsch! Die acht Museen der Institution Schweizerisches Landesmuseum haben die Zeichen der Zeit Jahren erkannt und stellen sich mit grossen Projekten der Zukunft.

Stärkung der Museen
Die per 1. April 2005 eingeleitete Neuorganisation verfolgte zwei Ziele: Eine klare Trennung zwischen der Leitung der Museen und der Leitung des Unternehmens MUSEE SUISSE zum einen und die Stärkung der Museen im Unternehmen durch Nutzung von Synergien zum anderen. Die Leitung des Landesmuseums in Zürich wurde mit Felix Graf ad interim neu besetzt. Die Geschäftleitung der Museumsgruppe wurde erweitert. Die zentralen Fachbereiche mit den zentralen Diensten der Museumsgruppe und die Museen sind neu gleichwertig in der Geschäftsleitung vertreten (siehe Organigramm). Gleichzeitig wurde im Rahmen der Museumsleiterkonferenz die Zusammenarbeit zwischen den Museen verstärkt.

Schloss Prangins, das Landesmuseum in der WestschweizIm Juni 1998 wurde das Schweizerische Landesmuseum - Schloss Prangins, als Zweigstelle des Landesmuseums in der Westschweiz, eröffnet. Rund 400'000 Besucherinnen und Besucher haben das Museum seither besucht. Das Schweizerische Landesmuseum - Schloss Prangins präsentiert in seiner Dauerausstellung, in einer klaren, zeitlich definierten Abgrenzung zum Landesmuseum in Zürich, die Schweiz im 18. und 19. Jahrhundert. Sie stellt die sozialen, kulturellen und ökonomischen Aspekte dieser Epoche dar. Schülerinnen und Schüler aller Stufen sind ein wichtiges Zielpublikum. Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Events richten sich an eine breite Öffentlichkeit und sind die Basis für die Verankerung des Museums in der Region. Per Frühjahr 2006 wird Chantal de Schoulepnikoff, die bisherige Leiterin von Schloss Prangins (VD), pensioniert. Die Stelle der Leitung von Schloss Prangins wird deshalb 2006 ausgeschrieben und neu besetzt.

Unternehmensführung auf der Basis strategischer ZieleDie Direktion, die Geschäftsleitung und das Kader haben 2005 auf der Basis von verschiedenen unternehmerischen Grundlagen eine Vision und eine Strategie mit entsprechenden Entwicklungs- und Managementzielen erarbeitet. Die strategische Ausrichtung hat vier Schwerpunkte:

  • das neue Sammlungszentrum in Affoltern am Albis,
  • die Sanierung und Erweiterung des Landesmuseums in Zürich,
  • publikumswirksame Museumsbetriebe sowie
  • die nationale und internationale Vernetzung.

Neben der Bedeutung für die Unternehmensführung bilden die strategischen Ziele in einer Zeit der knappen Ressourcen und der steigenden Anforderungen ein wichtiges Instrument der Ressourcenverwaltung. Die gemeinsamen Zielsetzungen bilden entsprechend die Grundlage für die Definition der Bereichsziele 2006 bis hin zu den Zielvereinbarungen im Rahmen der Personalentwicklungsgespräche. 

Im Zeichen der Zeitgeschichte
Eine im Rahmen der Strategie erarbeitete Analyse bestätigt die hohe Qualität der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseum zur Kulturgeschichte der Schweiz, verweist aber auch auf deren Lücken im 20. und 21. Jahrhundert. Entsprechend wurden im Bereich der jüngsten Zeitgeschichte die personellen Ressourcen konzentriert. Gleichzeitig ist ein Sammlungskonzept und eine Sammlungsstrategie erarbeitet worden. Mit « Preview », einer Sonderausstellung zur Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums zur Zeitgeschichte, werden diese Objekte erstmals dem Publikum präsentiert. Die Ausstellung « Preview »  im Landesmuseum ist Vor- und Rückschau zugleich: Mit dem Schwerpunkt der Zeitgeschichte, eine Vorschau auf das Neue Landesmuseum mit der Präsentation der  geleisteten Sammlungstätigkeit, eine Rückschau auf das vergangene Jahrhundert. Im Auftrag des Verbands der Museen der Schweiz (VMS) beteiligen sich unter der Federführung des Landesmuseums Vertreter verschiedener Museen, an der summarischen Erfassung der Sammlungsbestände zum 20./21. Jahrhundert. Diese Daten können dereinst die Grundlage für eine zukünftige,
gesamtschweizerische Sammlungsstrategie der kulturhistorischen Museen bilden.
 
Interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter ausgebaut
Im Bereich der Ausstellungen und der Forschungsprojekte ist die externe
interdisziplinäre Zusammenarbeit kaum mehr weg zu denken. Die MUSEE SUISSE Gruppe profitiert von dieser Zusammenarbeit im Rahmen verschiedenster Projekte. Die gemeinsamen Projekte ermöglichen den Wissenstransfer und verstärken die nationale und internationale Vernetzung. Die Kooperationen wirken sich auch auf die Entwicklung im Bereich der Drittmittelfinanzierung positiv aus: Während der Anteil der Bundesmittel zwischen 2003 und 2005 eine rückläufige Tendenz aufweist, hat sich die Drittmittelfinanzierung der Schweizerischen Nationalmuseen, insbesondere im Bereich der Projektgelder und der Legate und Schenkungen, 2005 positiv entwickelt.
 

Klares Profil der Museen und entsprechende Angebote
Die Besucherzahl 2005  bewegt sich mit 440'056 Besucherinnen und Besuchern gegenüber 468'093 im Vorjahr trotz erschwerter Rahmenbedingungen nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Dazu trägt das klare Profil der einzelnen Museen mit den entsprechenden Angeboten bei. Die Museen der MUSEE SUISSE Gruppe profitierten in ihrer täglichen Arbeit von den zentralen Fach- und Dienstabteilungen und der Nutzung von Synergien. 


Adresse für Rückfragen

Christine Marchetto, Kommunikationsverantwortliche MUSEE SUISSE Gruppe +41 (0)44 218 65 51 oder christine.marchetto@slm.admin.ch



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Schweizerisches Nationalmuseum
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