BFE-Studien: Einspeisevergütung für Erneuerbare Wärme und Bewertung von Biomasse

Bern, 29.06.2009 - Könnte eine Einspeisevergütung wie beim Strom auch der erneuerbaren Wärme auf die Sprünge helfen? Eine Studie des Bundesamts für Energie (BFE) rät in diesem Fall von einem solchen Fördermodell ab und plädiert stattdessen für Investitionsbeiträge. Eine weitere Studie hat eine Bewertungsmethode für biogene Abfälle und Hofdünger entwickelt, um diese in der Energieproduktion optimal einzusetzen.

Die erste* der beiden Studien, welche das BFE im Rahmen seines Forschungsprogramms Energiewirtschaftliche Grundlagen (EWG) heute publiziert hat, untersuchte die Ausgestaltung einer Einspeisevergütung für erneuerbare Wärme. Nah- und Fernwärmenetze (NFN) liefern rund 3 Prozent des schweizerischen Wärmebedarfs. Würden die NFN vollständig auf erneuerbare Wärme umgestellt, liessen sich jährlich 3740 Gigawattstunden fossile Energien beziehungsweise rund 7 Prozent des Schweizerischen Heizölabsatzes im Jahr 2007 substituieren.

Die Umstellung auf die Wärmebereitstellung mit erneuerbaren Ressourcen unterliegt jedoch einigen Hemmnissen. Die Konkurrenz durch die etablierten fossilen Brennstoffe ist sehr gross. Vor allem aber sind bei den meisten Technologien die Investitionskosten höher als bei fossilen Referenzanlagen.

Bestimmung von Mehrkosten schwieriger

Um diese Hürden abzubauen, erachten die Autoren der Studie eine Förderung von  erneuerbarer Wärme für nötig. Geprüft wurde dafür eine Einspeisevergütung für erneuerbare Energien, welche sich am erfolgreichen Modell aus dem Strommarkt orientiert.

Die Autoren der Studie kommen indes zum Schluss, dass eine solche Einspeisevergütung nicht zu empfehlen sei. Dies aufgrund der Unterschiede zwischen dem Strom- und dem Wärmemarkt: So ist es schwieriger, die Mehrkosten bei Wärmenetzen zu bestimmen, da sich die Preise für fossile Energien dynamisch und kurzfristig ändern. Anlagen, die in einem Jahr Mehrkosten verursachen sind möglicherweise im nächsten Jahr wirtschaftlich.

Anstelle einer Einspeisevergütung wird daher vorgeschlagen, ein Förderprogramm mit individuellem Antragsverfahren einzusetzen, das sich auf grössere Anlagen konzentriert.

Biomasse optimal nutzen

Die zweite heute publizierte EWG-Studie** entwickelte eine Bewertungsmethode für die unterschiedlichen Nutzungsarten biogener Abfälle und Hofdünger. Die Bewertungsmethode mit einem breit abgestützten Kriteriensatz lässt abschätzen, wie die vorhandene Biomasse, beispielsweise Haushaltabfälle sowie Hofdünger, wirtschaftlich und ökologisch am besten für die Energieproduktion verwendet wird.

Studien (Herausgeber Bundesamt für Energie BFE):

* Ausgestaltung einer Einspeisevergütung für erneuerbare Wärme

** Vorstudie für eine Methode zur Bewertung der Entsorgungs- und Nutzungsverfahren von biogenen Abfällen und Hofdünger


Adresse für Rückfragen

Lukas Gutzwiller, Sektion Energiepolitik BFE, 031 322 56 79



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Bundesamt für Energie
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