Journée romande de l’énergie – Onex, 29. September 2009

Bern, 28.09.2009 - Vier Gemeinden der Romandie – Aigle (VD), "L’Association des communes de Crans-Montana" (VS), Genf (GE) und Plan-les-Ouates (GE) – erhalten dieses Jahr das Label "Energiestadt". Dieses verleihen der Verein Energiestadt und das Bundesamt für Energie im Rahmen des Programms EnergieSchweiz für Gemeinden. Für fünf weitere Gemeinden – Crissier (VD), Morges (VD), Renens (VD), Sainte-Croix (VD) und Vernier (GE) – wird das Label für weitere vier Jahre bestätigt. Das Label zeichnet Gemeinden aus, die anhand gemessener Resultate eine konsequente Energiepolitik nachweisen können. Die offizielle Übergabe findet am morgigen 29. September an der Journée romande de l'énergie in Onex statt.

Aigle (8502 Einwohner) ist ein sehr stark entwickelter Verkehrsknoten. Dank der Neugestaltung des Bahnhofplatzes, die 40 Millionen Franken gekostet hat, ermöglicht die Gemeinde ein flüssiges Nebeneinander von Autos (P+R mit rund 500 Plätzen), Fussgängern und den verschiedenen ÖV-Linien (SBB, Aigle-Leysin, Aigle-Les Diablerets, Aigle-Monthey, Postautos, Gemeindebusse). Die Arbeitsgruppe "Aigle - Cité et région du vélo" prüft alle Projekte für den Langsamverkehr und hat dafür gesorgt, dass die Fahrradfahrer nicht vergessen gingen.

Die Region Crans-Montana (13 549 Einwohner) umfasst das Gebiet der sechs Walliser Gemeinden Icogne, Lens, Chermignon, Montana, Randogne und Mollens. Diese Gemeinden arbeiten seit vielen Jahren zusammen, insbesondere im Rahmen des Pilotprojekts des Aktionsplans Umwelt und Gesundheit (APUG) des Bundes, aber auch des interkommunalen Richtplans. Die «Association des communes de Crans-Montana» erhält als erste Region in der Romandie das Label Energiestadt.

Genf (188 086 Einwohner) war die letzte grosse Schweizer Stadt, die noch keine Anstrengungen zur Erlangung des Energiestadt-Labels unternommen hatte. Heute ist auch Genf eine Energiestadt. Sie erhielt die Auszeichnung insbesondere als Anerkennung für ihre Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs für Heizungen (-40%) und Wasser (-32%) in den städtischen Gebäuden. Seit der ersten Evaluation erreicht die Stadt Genf 77 Prozent der möglichen Massnahmen, die im Rahmen der Auswertung der Energiestädte realisiert werden können. Dank diesem ausgezeichneten Resultat zählt Genf auf dem Gebiet der Energiepolitik schweiz- und europaweit  zu den leistungsstärksten Städten und Gemeinden.

Plan-les-Ouates (9634 Einwohner) hat eine Energiepolitik mit drei Schwerpunkten entwickelt: geordnete Raumentwicklung (Errichtung von nachhaltigen Quartieren und von Fernwärmenetzen), Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien (für sämtliche öffentlichen Gebäude ist ein hoher Energiestandard vorgeschrieben, Ausbau der Solarenergie) sowie Förderung des Langsamverkehrs und der multimodalen Mobilität (Entwicklung der Unternehmensmobilität auf Ebene der Industriezone).

Bestätigte Energiestädte: Massnahmen mit Beispielcharakter

Crissier (6945 Einwohner) hat die Erneuerung der Strassenbeleuchtung praktisch abgeschlossen: 90 Prozent aller Lichtpunkte sind mit Sparlampen versehen. Zur Reduktion der übermässigen nächtlichen Beleuchtung hat die Gemeinde Systeme eingeführt, um die Lichtintensität nachts (z.B. von Mitternacht bis 5 Uhr) zu verringern. Dadurch will Crissier gleichzeitig die Zielsetzungen der öffentlichen Sicherheit, der Energieeinsparung sowie der Verminderung der Lichtverschmutzung erreichen.

Morges (14 154 Einwohner) hat ein ehrgeiziges System zur Sammlung organischer Abfälle von Haus zu Haus, an Sammelstellen und in Entsorgungshöfen eingeführt. Anschliessend gelangen diese Abfälle in die Vergärungsanlage von Lavigny, welche sie zu Biogas und Kompost umwandelt. Dank einer effizienten Kommunikation verbessert Morges seine Recyclingquote (47,65%) und die Sammelquote für Grünabfälle (23%). Dies hat auch Einsparungen bei den Gesamtkosten für die Abfallentsorgung zur Folge.

Renens (18 948 Einwohner) hat ein Konzept für saubere und umweltverträgliche Veranstaltungen entwickelt. Dieses trägt den Auswirkungen auf die Umwelt in sämtlichen Phasen des Anlasses Rechnung: Planung (Werbung, verwendetes Material, Geschirr und Essen), Abfallentsorgung und Sauberkeit der Veranstaltungsorte (Trennen, Sammeln, Verwerten und Entsorgen der Abfälle), Berücksichtigung der indirekten Umweltauswirkungen (Transporte, Verkehr, Lärm-, Luft- und Bodenverschmutzung).

Sainte-Croix (4495 Einwohner) hat ein Holz-Fernheizsystem realisiert, das verschiedene Gebäude der Gemeinde, darunter das "Hôtel de Ville", mit Wärme versorgt. Gegenwärtig plant die Gemeinde ein Ausbau des Fernheizsystems, um das gesamte Holzpotenzial der Region zu nutzen.

Vernier (32 038 Einwohner) hat vor kurzem für die Angestellten der Gemeinde (Energiewochen) und die Einwohner verschiedene Informations- und Sensibilisierungsmassnahmen im Bereich Energiesparen und Förderung der erneuerbaren Energien durchgeführt. Dies erfolgte im Rahmen der Display®-Kampagne, bei der Poster über die energetische Leistung von öffentlichen Gebäuden informieren. Zudem hat Vernier zusammen mit der Energiestadt Meyrin eine Luftthermographie des Gemeindegebiets vornehmen lassen.

Bis heute haben 193 schweizerische Städte und Gemeinden das Label Energiestadt erhalten. In diesen leben über 3 Millionen Einwohner (40,5% der Schweizer Bevölkerung). Das Label belohnt und ermutigt eine konsequente, auf Resultate ausgerichtete Energiepolitik. Es wird durch eine neutrale Kommission verliehen und muss alle vier Jahre durch ein neues Gesuch an die Label-Kommission bestätigt werden.

Adresse für Rückfragen und Ansprechpartner:

Aigle: Michel Veyre, Secrétaire municipal adjoint, 024 468 41 11, michel.veyre@aigle.ch
Crans-Montana: Association des communes de Crans-Montana, 027 486 87 88
Crissier: Jacques Liaudet, Leiter des Service urbanisme et travaux, 021 631 96 45, jacques.liaudet@crissier.ch
Genf: Etienne Favey, projektverantwortlicher Ingenieur, Service de l'énergie, 022 418 58 53, etienne.favey@ville-ge.ch
Morges: Julie Würfel, Delegierte für nachhaltige Entwicklung, 021 804 96 77, julie.wuerfel@morges.ch
Plan-les-Ouates: Muriel Etter, Verantwortliche des Bereichs Umwelt, 022 884 64 30, m.etter@plan-les-ouates.ch
Renens: Martine Heiniger, Bereichsleiterin, Centre technique communal, 021 632 74 02, martine.heiniger@renens.ch
Sainte-Croix: Claude Pahud, Leiter des Service de l’urbanisme, 024 455 41 41, claude.pahud@sainte-croix.com
Vernier: Rodolphe Schaetti, Energiedelegierter, 022 306 07 50, r.schaetti@vernier.ch


Adresse für Rückfragen

EnergieSchweiz für Gemeinden, Brigitte Dufour-Fallot, c/o Bio-Eco sàrl, 1304 Cossonay-Ville, 021 861 00 96, http://www.energiestadt.ch


Herausgeber

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-29237.html