Energieetikette für Kaffeemaschinen: Energiebewusst geniessen

Bern, 22.10.2009 - In rund zwei Dritteln der Schweizer Haushalte und in zahlreichen Büros stehen Kaffeemaschinen in Betrieb. Pro Jahr verbrauchen sie zusammen rund 400 Millionen Kilowattstunden Strom, soviel wie die Stadt Luzern. Davon kann der Bereitschafts-Modus zum Warmhalten der Maschinen allein fast drei Viertel verschlingen. Beim Neukauf von Kaffeemaschinen lohnt es sich also, stromsparende Modelle auszuwählen. Dank der neuen Energieetikette für Kaffeemaschinen ist dies jetzt ganz einfach.

Jährlich werden in der Schweiz rund 500'000 neue Kaffeemaschinen verkauft, an die 3 Millionen Maschinen sind in Haushalten und Büros im Einsatz. Pro Jahr verbrauchen diese Geräte rund 400 Millionen Kilowattstunden Strom. Fast drei Viertel davon - das sind rund 280 Millionen Kilowattstunden oder 60 Millionen Franken an Stromkosten - werden für das Warmhalten im Bereitschafts-Modus verbraucht, damit auf „Knopfdruck" sofort eine heisse Tasse Kaffee genossen werden kann.

Würden ab sofort nur noch stromsparende Kaffeemaschinen gekauft, die einen um 30 bis 50 Prozent geringeren Strombedarf aufweisen, so könnten in der ganzen Schweiz zwischen 25 und 40 Millionen Franken pro Jahr an Stromkosten eingespart werden.

Energieetikette macht die Auswahl leicht!

Stromsparende Kaffeemaschinen im Gerätehandel zu finden ist jetzt ganz einfach, denn ab sofort gibt es die Energieetikette für Kaffeemaschinen. Eine Premiere, denn die Schweiz ist europaweit das erste Land, das Dank dem freiwilligen Engagement der Schweizer Haushaltsgerätebranche eine Energiedeklaration für diese sehr heterogene Geräteart einführt.

Die Energieetikette für Kaffeemaschinen zeigt auf einen Blick, ob ein Gerät zu den stromsparenden oder stromfressenden Modellen gehört. Geräte der Effizienzkategorie A (grüner Pfeil) brauchen am wenigsten Strom, G-Geräte (roter Pfeil) am meisten. Auf der Etikette ist zudem der jährliche Stromverbrauch der Kaffeemaschine angegeben.

Schweizer Haushaltsgerätebranche setzt europaweite Standards

Die Energieetikette für Kaffeemaschinen wurde in den letzten 3 Jahren unter Führung des Fachverbands Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) und in enger Zusammenarbeit mit den schweizerischen Kaffeemaschinenherstellern sowie dem europäischen Dachverband der Haushaltgerätehersteller (CECED) entwickelt.

Die Schwierigkeit bestand darin, für unterschiedlichste Modelle von Kaffeemaschinen mit verschiedensten Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten einen einheitlichen Mess-Standard zu finden, der reproduzierbare Resultate zum Stromverbrauch liefert. Dank intensiver Arbeit auf nationaler und internationaler Ebene liegt heute ein Mess-Standard vor, der sogar das unterschiedliche Konsumverhalten in verschiedenen europäischen Ländern berücksichtigt.

Schweiz übernimmt Vorreiterrolle

Der FEA hat sich in einer Vereinbarung mit dem Bundesamt für Energie dazu verpflichtet, die Energieetikette für Kaffeemaschinen in der Schweiz ab sofort auf freiwilliger Basis einzuführen. Es werden im Handel also mehr und mehr etikettierte Kaffeemaschinen zu finden sein. Diese Freiwilligkeit gilt, bis ein europäischer Standard vorliegt (CENELEC-Standard, Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung) oder bis die Energieetikette für Kaffeemaschinen in den entsprechenden EU-Richtlinien und im schweizerischen Recht für obligatorisch erklärt wird. Dies dürfte nicht allzu lange dauern, da die europäische Kommission - notabene auf der Grundlage der in der Schweiz entwickelten Energieetikette - bereits mit den Vorarbeiten zur Anpassung ihrer Richtlinien begonnen hat.

Info-Kasten

Seit dem 1. Januar 2002 müssen in der Schweiz der Energieverbrauch und weitere Geräteeigenschaften mit der Energieetikette deklarieren. Die rechtliche Basis bildet die Energieverordnung, mit zusätzlicher Bezugnahme auf EG-Richtlinien. Die Energieetikette wurde in der Schweiz seit 1995 auf freiwilliger Basis - zumindest für die effizientesten Geräte - und im Jahr 2002 als Vorschrift eingeführt. Sie enthält detaillierte Informationen zum Energieverbrauch und zu weiteren technischen Eigenschaften eines Geräts, und soll dadurch den Kaufentscheid zugunsten energiesparender Geräte unterstützen. Die Energieetikette ist heute gemäss Energieverordnung für folgende Geräte verbindlich vorgeschrieben: Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockner (Tumbler), Wasch- Trockenautomaten, Geschirrspüler, Backöfen, Raumklimageräte und Lampen.

Für Kaffeemaschinen existierte bisher noch keine Energieetikette, da bis anhin keine standardisierten Informationen zur Verfügung standen und eine der Energieetikette zugrunde liegende Messnorm fehlte.


Adresse für Rückfragen

Bundesamt für Energie: Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75 / 079 763 86 11
Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA): Dr. Rudolf Bolliger Geschäftsführer, Tel. 044 361 40 00


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Bundesamt für Energie
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