Intelligente Stromnetze: Die Schweiz unterzeichnet Forschungsabkommen mit Deutschland und Österreich

Bern, 27.11.2009 - Die Schweiz, Deutschland und Österreich wollen bei der Erforschung intelligenter Stromnetze, den so genannten „Smart grids“, stärker zusammenarbeiten. Christian Blickenstorfer, Botschafter der Schweiz in der Bundesrepublik Deutschland, hat heute am E-Energy-Jahreskongress in Berlin mit Hans-Joachim Otto, Staatssekretär beim deutschen Bundeswirtschaftministerium und Ingolf Schädler, Bereichsleiter Innovation beim österreichischen Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet.

Unsere Stromversorgung steht vor grossen Herausforderungen. Der stetig steigende Stromverbrauch, die zunehmende Substitution fossiler Energieträger durch Elektrizität, die Ausbreitung der Elektromobilität, der internationale Stromhandel im liberalisierten europäischen Markt und der starke Ausbau von erneuerbaren, dezentralen Produktionsanlagen verlangen nach Lösungen, die ein Höchstmass an Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit gewährleisten.

Viele der dafür nötigen Lösungsansätze können unter dem Begriff „Smart Grids" zusammengefasst werden. Mit „Smart" ist die Optimierung und intelligente Integration aller Stufen des Stromversorgungssystems gemeint, von der Erzeugung über den Transport, die Verteilung und Speicherung bis hin zur effizienten Nutzung des Stroms. Den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Mit dem „Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erforschung & Entwicklung von  IKT-basierten Energiesystemen der Zukunft in Deutschland, Österreich und der Schweiz" wollen die drei Länder die Effizienz ihrer laufenden nationalen Initiativen und Förderprogramme durch eine trilaterale Kooperation deutlich verstärken.

Um möglichst rasche, praktische Fortschritte erzielen zu können, konzentriert sich das Abkommen auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Kernbereich der „Smart Grids", nämlich auf den Einbezug der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie auf die Systemintegration der Elektromobilität.

Insbesondere für die Schweiz, deren Forschungslandschaft auf dem Gebiet der elektrischen Energiesysteme verhältnismässig klein ist, leistet das neue Abkommen einen wesentlichen Beitrag zu einer intensiveren Forschungszusammenarbeit mit unseren beiden Nachbarstaaten. So ermöglicht es beispielsweise den Wissenstransfer aus grossen Forschungsprojekten wie dem deutschen Leuchtturmprojekt E-Energy oder die verstärkte und frühzeitige Abstimmung auf dem Gebiet der Normen und Standards. Es ergänzt damit die diesbezüglichen internationalen Aktivitäten der Schweiz bei der Internationalen Energie Agentur IEA und der EU.


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Michael Moser, Leiter Forschungsprogramm Netze BFE, Tel. 031 325 36 23 / 079 241 41 40



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