Georgische kriminelle Organisation in Westeuropa ausgehoben

Bern, 15.03.2010 - Die Bundesanwaltschaft (BA) ermittelt seit April 2009 gegen in der Schweiz niedergelassene Mitglieder einer georgischen kriminellen Organisation. Im Rahmen einer national und international koordinierten Operation wurden heute in der Schweiz elf Personen festgenommen und zahlreiche Objekte durchsucht. Dabei kam ein grosses Aufgebot der Bundeskriminalpolizei (BKP) und verschiedener kantonaler Polizeikorps zum Einsatz. Die Verhaftung der führenden Köpfe der kriminellen Organisation versetzt dem georgischen organisierten Verbrechen im europäischen Raum einen herben Schlag.

Im April 2009 eröffnete die Bundesanwaltschaft ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen aus Osteuropa, vorwiegend georgischer und russischer Herkunft.

Nach bisherigen Erkenntnissen ist eine perfekt strukturierte, äusserst hierarchisch aufgebaute internationale kriminelle Organisation, die von Spanien aus gesteuert und hauptsächlich auf Diebstahl, Einbruch und Hehlerei spezialisiert ist, in zahlreichen europäischen Ländern und namentlich in der Schweiz aktiv.

Von Spanien aus haben die dortigen Exponenten der Organisation die Aktivitäten im europäischen Raum gelenkt. Sie haben die für die Organisation in den einzelnen westeuropäischen Ländern tätigen Personen beaufsichtigt sowie die Einnahmen zugunsten einer als „OBSCHAK" bezeichneten Kasse eingetrieben.

In der Schweiz setzt sich die Organisation aus einem Chef für das gesamte Landesgebiet und vier Regionalverantwortlichen (Romandie, Ostschweiz, Westschweiz und Tessin) zusammen. Letztere hatten die Aufgabe, die Verbrechen der Mitglieder zu überwachen und die Beiträge für die kriminelle Regionalkasse einzusammeln.

Im Laufe der vergangenen Monate haben sich die Polizeikräfte und Justizbehörden der von dieser kriminellen Organisation betroffenen Länder (Spanien, Deutschland, Österreich, Frankreich und Schweiz) zusammengeschlossen, um die Polizei- und Justizzusammenarbeit zu optimieren. Das Hauptziel der Ermittlungen war auf die kriminelle Organisation als Ganzes, ihre Strukturen, Funktionsweisen, deren Finanzierung und Verhaltensregeln ausgerichtet, um diese europaweit dauerhaft auszuheben.

Heute verhafteten die zuständigen Behörden der beteiligten Länder Dutzende von Zielpersonen in ganz Europa. Dabei erfolgten allein in der Schweiz 11 Festnahmen.

In der Schweiz leitete die Bundesanwaltschaft diese Operation von internationalem Ausmass synchron mit den Strafverfolgungsbehörden der beteiligten Länder und unter Mitwirkung der BKP sowie in Zusammenarbeit mit zahlreichen kantonalen und kommunalen Polizeikorps und dem Grenzwachkorps. Im Einsatz standen dafür rund 120 Polizeikräfte aus Bund und Kantonen.


Adresse für Rückfragen

Jeannette Balmer, Mediensprecherin BA, Tel. +41 (0)31 324 32 40


Herausgeber

Bundesanwaltschaft
http://www.ba.admin.ch/ba/de/home.html

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-32244.html