Forschungsstelle „Energienetze“ gegründet

Bern, 22.03.2010 - Der Aus- und Neubau von Stromübertragungsnetzen stösst immer wieder auf grossen Widerstand und ist daher nicht nur eine grosse technologische und wirtschaftliche sondern auch eine gesellschaftspolitische Herausforderung. Antworten und Lösungsansätze dafür sollen künftig von der neuen Forschungsstelle „Energienetze“ an der ETH Zürich erarbeitet werden. Am 22. März 2010 wurde in Olten eine Gesellschaft zur Finanzierung dieser Forschungsstelle gegründet. Mitglieder sind das Bundesamt für Energie (BFE), ABB Schweiz, die SBB, swissgrid, ewz, Alpiq und Swisspower. Von den unabhängigen Studien, Stellungnahmen und Antworten der Forschungsstelle sollen Wirtschaft, Behörden, Politik und die breite Bevölkerung gleichermassen profitieren können.

Sichere, umweltschonende und gesellschaftlich akzeptierte Stromübertragungsnetze mit ausreichender Kapazität bilden die Grundlage für unsere Versorgungssicherheit. Ohne sie wird die Schweiz ihre Eigenversorgung künftig nicht mehr in gleich hohem Mass wie heute sicherstellen oder vom grenzüberschreitenden Stromhandel profitieren können. Und auch die Einbindung des stochastisch anfallenden Stroms aus neuen erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windenergie ist auf zuverlässige nationale und länderübergreifende Stromnetze angewiesen. Nur wenn diese vorhanden sind, kann die Schweiz mit den grossen Speicherkapazitäten ihrer alpinen Wasserkraftwerke zum Ausgleich der schwankenden Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien in anderen europäischen Ländern beitragen.

Künftig müssen nicht nur viel mehr kleinere dezentrale Stromproduktionsanlagen optimal in das Energiesystem integriert werden. Durch den Einbezug neuer Informations- und Kommunikationstechnologien sollen diese Netze auch intelligenter werden: „Smart Grids" ermöglichen in Zukunft eine effizientere Nutzung der bestehenden Infrastrukturen. Und sie sind die Voraussetzung für den Aufbau eines völlig neuen Dienstleistungsangebots für Haushalte und Unternehmungen und setzen so unter anderem auch neue Anreize fürs Stromsparen.

Stromproduzenten, Stromlieferanten, Netzbetreiber, Forschungsinstitutionen, Verbraucher und Behörden sind bei der Bewältigung dieser Herausforderungen gleichermassen gefordert. Zu ihrer Unterstützung soll die Forschungsstelle „Energienetze" an der ETH Zürich als unabhängige Forschungsinstitution konkrete Handlungsoptionen für die Schweiz erarbeiten. Wichtige Grundsätze sind dabei Glaubwürdigkeit, Transparenz, Interdisziplinarität und die internationale Abstimmung. Zu diesem Zweck wird die Forschungsstelle von einem renommierten wissenschaftlichen Beirat begleitet, der die wissenschaftliche Qualität der Arbeiten sicherstellen soll.

Die Forschungsstelle „Energienetze" soll ihre operative Tätigkeit im Verlaufe des ersten Halbjahres 2010 aufnehmen.


Adresse für Rückfragen

Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75 / 079 763 86 11
Christian Schaffner, Sektion Energieversorgung BFE, 031 322 57 47



Herausgeber

Bundesamt für Energie
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