Neuausrichtung der Schweizer Energieforschung lanciert

Bern, 09.04.2010 - Die Energieforschung in der Schweiz soll den künftigen Trends im Energiesektor angepasst werden. Das von der Eidgenössischen Energieforschungskommission (CORE) ausgearbeitete Energieforschungskonzept des Bundes 2013–2016 fokussiert deshalb auf die vier strategischen Schwerpunkte „Wohnen und Arbeiten der Zukunft“, „Mobilität der Zukunft“, „Energiesysteme der Zukunft“ und „Prozesse der Zukunft“.

Die neuen Schwerpunkte des Energieforschungskonzepts 2013-2016 führt die CORE in ihrem Jahresbericht 2009 auf. Im laufenden Jahr sollen diese nun weiter konkretisiert werden. Mit der Fokussierung auf die vier Schwerpunkte können die Forschungsprogramme stärker untereinander vernetzt und damit programmübergreifende Projekte gefördert werden. Zudem sind die Ziele der Schweizer Energieforschung so besser kommunizierbar, wie es im CORE-Jahresbericht weiter heisst.

Die CORE (Commission fédérale pour la recherche énergétique) berät den Bundesrat und das Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) im Bereich der Energieforschung des Bundes und erarbeitet das Konzept der Energieforschung des Bundes, begleitet dessen Umsetzung und informiert interessierte Kreise über neue Erkenntnisse und Entwicklungen.

Bereits an ihrer Retraite im Jahr 2008 hatte die CORE beschlossen, die Forschung noch besser auf strategische Schwerpunkte zu konzentrieren und lösungsorientierte Forschung zu fördern. Sie sprach sich auch dafür aus, den Zeitaufwand für die Begleitung der BFE-Forschungsprogramme zu reduzieren, da diese nur einen Ausschnitt der Energieforschungslandschaft darstellen.

Die Fokussierung der Energieforschung erleichtert auch den gezielten Einsatz der öffentlichen Gelder. Die Aufwendungen der öffentlichen Hand für die Energieforschung in der Schweiz bewegen sich auf relativ tiefem Niveau: 2007 flossen rund 174 Mio. Franken in zukunftsträchtige Forschungs- und Entwicklungsprojekte (1992: real 250 Mio. Franken). Dem Bundesamt für Energie (BFE) stehen davon pro Jahr rund 20 Mio. Franken für die subsidiäre Unterstützung von Forschungsprojekten zur Verfügung. Die CORE empfiehlt bereits im aktuellen Energieforschungskonzept, die Forschungsgelder der öffentlichen Hand auf mindestens 200 Mio. Franken im Jahr 2011 aufzustocken.

Energieforschungskonferenz erst 2012

Das Konzept der Energieforschung ist in erster Linie ein Planungsinstrument für die Förderinstanzen des Bundes, insbesondere der Bundesämter und des ETH-Rates. Das Konzept dient auch kantonalen und kommunalen Behörden als Orientierungshilfe und Forschungsstellen der Wirtschaft als Basis einer konsequenten Koordination. Periodisch überprüft und den neusten Entwicklungen angepasst wird das Konzept durch die CORE.

Die aktuelle Fassung, welche sich auf die Periode 2008 bis 2011 bezieht, ist seit 1984 die sechste in der Reihe der Energieforschungskonzepte. Dieses Konzept gilt auch für das Übergangsjahr 2012. Denn aufgrund der Änderung der Finanzhaushaltsordnung müssen die Forschungskonzepte des Bundes der Periode des Parlaments angeglichen und damit um ein Jahr verschoben werden. Daher wird das neue Konzept erst für die Periode ab 2013 bis 2016 erarbeitet.

Die Energieforschungskonferenz, an welcher Forscherinnen und Forscher und weitere Interessierte das Energieforschungskonzept des Bundes vernehmlassen und verabschieden werden, findet 2012 statt. Das neue Konzept wird dann per 1. Januar 2013 in Kraft treten.

Neues Forschungsprogramm

Wie der CORE-Bericht weiter festhält, wurde im laufenden Jahr dem Bedarf für unabhängige Forschung zur Entsorgung radioaktiver Abfälle Rechnung getragen: Im Berichtsjahr wurde das neue Forschungsprogramm „Radioaktive Abfälle" in die BFE-Energieforschung aufgenommen. Darin werden unter der Leitung des Bundesamts für Energie (BFE) neben technisch-naturwissenschaftlichen vor allem sozial- und geisteswissenschaftliche Inhalte erforscht, wie beispielsweise die Markierung von Tiefenlagern, der Wissenserhalt über Generationen hinweg oder die Werthaltung und die Interessen der Gesellschaft in Bezug auf die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Die technischen Aspekte, wie materialwissenschaftliche Fragen oder die Auslegung von Tiefenlagern, verbleiben wie bisher in der Kompetenz des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI).


Adresse für Rückfragen

Rolf Schmitz, Leiter Sektion Energieforschung BFE, 031 322 56 58
Katja Maus, Sektion Energieforschung BFE, 031 322 39 78



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