Beitritt der Schweiz zu internationaler Partnerschaft für Tiefengeothermie-Forschung

Bern, 14.04.2010 - Die Schweiz tritt der Internationalen Partnerschaft für Geothermische Technologie (IPGT) bei. Der Bundesrat hat heute entschieden, die entsprechende Charta zu unterzeichnen. Als Pionierland für Tiefengeothermie verstärkt die Schweiz dadurch ihre Zusammenarbeit mit Ländern ausserhalb der EU, welche die Geothermieforschung mit hoher Priorität vorantreiben.

Die „International Partnership for Geothermal Technology (IPGT)" wurde 2008 von den USA, Island und Australien gegründet. Ihr Ziel ist, die Nutzung tiefer Geothermie-Ressourcen zu beschleunigen, den Austausch von Erfahrungen, Resultaten und „best practice" zu ermöglichen und so Sackgassen und Doppelspurigkeiten bei der Technologieentwicklung zu vermeiden.

In der Schweiz leistet der Bereich der Eidgenössischen Technischen  Hochschulen ETH weltweit anerkannte Grundlagen- und Pionierarbeiten in der Erforschung und Entwicklung der Tiefengeothermie. Auch das im Dezember 2009 aufgrund des hohen Schadensrisikos gestoppte Basler Tiefengeothermie-Projekt (Deep Heat Mining) ist weltweit auf positive Beachtung gestossen und hat zur Entwicklung neuer industrieller Praktiken beigetragen. Die beteiligten klein- und mittelständischen Unternehmen bieten ihre in Basel aufgebauten und weiterentwickelten Technologien und Fachkompetenzen nun als Dienstleistungen in Australien, in der EU oder China an.

In der Schweiz wird die Tiefengeothermie-Forschung mit rund 1.5 Millionen Franken pro Jahr unterstützt (0.5 Mio. Fr. aus der Ressortforschung des Bundesamt für Energie BFE und rund 1.0 Mio. Fr. im ETH Bereich). Von ihrem Beitritt zur IPGT Partnerschaft erhofft sich die Schweiz eine stärkere Vernetzung mit Ländern ausserhalb der EU, welche die Geothermieforschung mit hoher Priorität vorantreiben. Die Zusammenarbeit mit diesen Ländern wird neue Möglichkeiten für die Schweizer Forschung eröffnen.

Aus der Unterzeichnung der Beitrittsurkunde entstehen keine rechtlich bindenden Verpflichtungen für die Schweiz. Die Kosten für alle Aktivitäten, zum Beispiel für Forschungs- und Entwicklungsprojekte oder Pilot- und Demonstrationsprojekte, werden von den Mitgliedern der Partnerschaft selbst getragen.


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Gunter Siddiqi, Leiter Forschungsbereich Geothermie BFE, 031 322 53 24


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