Stromverbrauch um 2,1% gesunken

Bern, 15.04.2010 - Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist im Jahr 2009 um 2,1% auf 57,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) gesunken. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten 66,5 Mrd. kWh oder 0,7% weniger Strom als im Vorjahr. Bei Importen von 52,0 Mrd. kWh und Exporten von 54,2 Mrd. kWh verdoppelte sich der Stromexportüberschuss gegenüber dem Vorjahr auf 2,2 Mrd. kWh.

Der schweizerische Elektrizitätsverbrauch (Endverbrauch = Landesverbrauch nach Abzug von Übertragungs- und Verteilverlusten) sank im Jahr 2009 um 2,1% auf 57,5 Milliarden kWh (2008: 58,7 Mrd. kWh). Während der Stromverbrauch im 1. Quartal 2009 vor allem wegen der kalten Witterung noch um 1,5% zugenommen hatte, nahm er in den folgenden drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um 6,9%, 2,5% und 1,2% ab. Im 2. Quartal 2009 bewirkten der tiefe Stromverbrauch und eine hohe inländische Produktion einen deutlichen Anstieg des Exportüberschusses gegenüber dem Jahr 2008. In der eher trockenen zweiten Jahreshälfte sorgte die sinkende inländische Stromproduktion vor allem der Wasserkraftwerke trotz weiterhin schwacher Nachfrage für einen Rückgang des Exportüberschusses im 3. Quartal 2009. Im 4. Quartal 2009 war schliesslich ein Importüberschuss zu verzeichnen, wobei mehr Strom als im Vorjahr importiert werden musste.

Die Hauptgründe für den Rückgang des Elektrizitätsverbrauchs waren einerseits der wirtschaftliche Abschwung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2009 um 1,5% ab (Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO). Andererseits wurde dank der wärmeren Witterung weniger Strom fürs Heizen verbraucht (Abnahme der Heizgradtage um 4,9% gegenüber 2008). Die Zunahme der mittleren Wohnbevölkerung der Schweiz um 87'600 Personen oder 1,1% gegenüber 2008 (Quelle: Bundesamt für Statistik, BFS) dämpfte die sinkende Nachfrage etwas ab.

Weniger Strom aus Wasserkraft

Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung vor Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen) des schweizerischen Kraftwerkparks sank 2009 um 0,7% auf 66,5 Mrd. kWh (2008: 67,0 Mrd. kWh). Nach dem Rekordjahr 2001 ist dies das vierthöchste jemals erzielte Produktionsergebnis. In den ersten beiden Quartalen 2009 lag die Inlanderzeugung über (+ 2,3% und + 6,2%), im 3. und 4. Quartal hingegen unter (- 4,4% und - 6,7%) den entsprechenden Vorjahreswerten.

Die Wasserkraftanlagen erzeugten 1,1% weniger Elektrizität als im Vorjahr. Die Produktion der Laufkraftwerke nahm um 3,5% ab, diejenige der Speicherkraftwerke erhöhte sich um 0,7%. Die Produktion der Wasserkraftwerke, die im ersten Halbjahr noch um 6,9% angestiegen war, sank im eher trockenen zweiten Halbjahr 2009 um 7,9%. In den beiden Winterquartalen (1. und 4. Quartal) ging die Produktion der Wasserkraftwerke im Gegensatz zu den beiden Sommerquartalen (2. und 3. Quartal; + 1,0%) um 4,5% gegenüber dem Vorjahr zurück.

Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke sank unwesentlich von 26,13 Mrd. kWh (2008) auf 26,12 Mrd. kWh im Jahr 2009, dem vierthöchsten jemals registrierten Wert. Die Verfügbarkeit der fünf schweizerischen Kernkraftwerke betrug 92,4% (2008: 92,7%).

Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 55,8%, die Kernkraftwerke zu 39,3% sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 4,9% beteiligt.

Exportüberschuss auf Basis des Kalenderjahres

Während sechs Monaten des Jahres 2009 überstieg die Landeserzeugung den Inlandbedarf (Landesverbrauch). Für das ganze Jahr ergab sich bei Importen von 52,0 Mrd. kWh und Exporten von 54,2 Mrd. kWh ein Exportüberschuss von 2,2 Mrd. kWh (2008: 1,1 Mrd. kWh). Im 1. und 4. Quartal mussten per Saldo 5,2 Mrd. kWh vom Ausland bezogen werden (Vorjahr: 4,5 Mrd. kWh). Im 2. und 3. Quartal betrug der Exportüberschuss 7,4 Mrd. kWh (Vorjahr: 5,6 Mrd. kWh).

Die Einnahmen aus Exporten beliefen sich 2009 auf 4'720 Millionen Schweizer Franken (8,74 Rp./kWh), während die Ausgaben für Importe 3'167 Millionen Schweizer Franken betrugen (6,11 Rp./kWh). Damit gingen die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um 13,9% und die Ausgaben um 5,9% zurück. Der positive Aussenhandelssaldo der Schweiz sank im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 26,6% auf 1'553 Millionen Schweizer Franken.


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