Erdgas-Transitleitung zwischen Wallbach und Ruswil wird untersucht

Bern, 15.06.2010 - Die Transitgas AG wird ihre Erdgasleitung zwischen Wallbach (AG) und Ruswil (LU) in den nächsten Monaten einer umfassenden technischen Prüfung unterziehen. Diese Untersuchung wird nötig, nachdem im Bereich der Schweissnähte einer baugleichen Erdgasleitung auf deutschem Boden Risse gefunden wurden. Auf Empfehlung des Eidgenössischen Rohrleitungsinspektorats (ERI) hat das Bundesamt für Energie als Sofortmassnahme eine Druckreduktion um 10 Prozent und eine Begrenzung der Druckschwankungen sowie erste Untersuchungen angeordnet. Aufgrund der Untersuchungen in Deutschland und der angeordneten Massnahmen wird der weitere Betrieb der Leitung zurzeit als sicher beurteilt.

Bei Untersuchungen der deutschen Erdgasleitung, die bei Wallbach in die Schweizer Transitgasleitung mündet, wurden oberflächliche Risse im Bereich der Schweissnähte nachgewiesen. Die Schweizer Transitgasleitung zwischen Wallbach und Ruswil wurde 1974 nach gleicher Bauart und zum Teil durch die gleichen Firmen erstellt wie die deutsche Erdgasleitung. Es ist daher davon auszugehen, dass auch das Schweizer Teilstück Risse aufweist.

Die Betreiberin Transitgas AG hat erste Aufgrabungen entlang der Leitung vorgenommen und festgestellt, dass bedeutend weniger Schweissnähte vom Problem betroffen sind als bei der deutschen Leitung. Dennoch hat das Bundesamt für Energie auf Empfehlung des ERI kurzfristige Sofortmassnahmen angeordnet. So muss die Betreiberin den maximal zulässigen Betriebsdruck der Leitung zwischen Wallbach und Ruswil um 10 Prozent auf 61 bar senken und die Druckschwankungen auf maximal 5 bar begrenzen. Ausserdem wurde für die nächsten Monate ein Programm mit technischen Zusatzprüfungen angeordnet, die eng vom ERI begleitet werden. Die wichtigsten Ergebnisse wird eine Untersuchung mit einem speziellen Ultraschall-Gerät („Molch") liefern. Es wird in die Leitung eingeführt und liefert exakte Daten zu deren Zustand. Da dafür bauliche Massnahmen notwendig sind (Bau von Schleusen zum Einführen des Geräts), kann diese Hauptuntersuchung erst 2011 durchgeführt werden.

INFOBOX

Die Schweiz liegt im Zentrum des engmaschigen europäischen Erdgas-Transportnetzes, das sich über eine Gesamtlänge von rund 190'000 km von der Nord- und Ostsee bis zum Mittelmeer und vom Atlantik bis nach Osteuropa und Sibirien erstreckt. Eine wichtige Nord-Süd-Transitleitung führt durch die Schweiz von der Grenze Deutschland/Schweiz bei Wallbach (AG) bis zur Grenze Schweiz/Italien beim Griespass (VS). Diese Transitleitung wurde zu Beginn der 1970er Jahre von der Transitgas AG erstellt und zwischen 1994 und 2002 ausgebaut. Rund 25 % des transportierten Erdgases werden für die Versorgung der Schweiz benötigt, die damit rund 80 % ihres Erdgasbedarfs deckt.


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