Forschungsprojekt "Werthaltungen und Meinungen bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle" lanciert

Bern, 28.07.2010 - Mit einem Forschungsprojekt will das Bundesamt für Energie BFE aktuelle Informationen über die Haltungen und Meinungen zur Entsorgungsthematik in der Schweiz gewinnen. Die ETH Zürich führt das Forschungsprojekt durch. Bestandteil des Projekts sind auch Befragungen in der Bevölkerung. Die Ergebnisse sollen es dem BFE ermöglichen, die Informationsbedürfnisse der betroffenen Bevölkerung im Sachplanverfahren geologische Tiefenlager optimal abzudecken.

Ein Forschungsprojekt des Bundesamts für Energie BFE geht der Frage nach, welche Meinungen in der breiten Bevölkerung zur Entsorgungsfrage vorherrschen. Ein Projektteam an der ETH Zürich untersucht die Haltungen und Meinungen in der Deutschschweiz in Bezug auf die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Dabei interessieren einerseits die Werteprofile und Meinungen derjenigen Personen, die in den potenziellen Standortgebieten für geologische Tiefenlager wohnen, andererseits aber auch die Meinungen von Personen ausserhalb dieser Gebiete.

Die Diskussionen rund um die Entsorgung radioaktiver Abfälle sind von einer Vielfalt von Werthaltungen und Meinungen geprägt. In den Medien kommen primär zwei engagierte Kerngruppen zu Wort. Einerseits sind dies die Befürworter/innen eines geologischen Tiefenlagers, andererseits diejenigen Personen, die ein geologisches Tiefenlager ablehnen. Die Meinungen und Argumente beider Gruppen sind weitgehend bekannt. Studien zeigen, dass diese beiden Gruppen nur einen Teil der Bevölkerung vertreten. Weitgehend unbekannt ist aber, was der Grossteil der Schweizer Bevölkerung über die Entsorgung radioaktiver Abfälle denkt und wie diese Bürgerinnen und Bürger die Entsorgungsfrage vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Werthaltungen beurteilen.

Zur Klärung dieser Fragen werden ab August 2010 1000 Fragebogen an zufällig ausgewählte Personen innerhalb und ausserhalb der potenziellen Standortgebiete verschickt. Im Oktober und November 2010 werden zudem rund 40 persönliche Interviews durchgeführt. Dabei sollen Personen mit möglichst unterschiedlichen Meinungen zur Entsorgungsfrage zu Wort kommen; insbesondere auch solche, die sich noch keine feste Meinung gebildet haben. Die Interviews werden vom Forschungsteam an der ETH Zürich ausgewertet. Der Schlussbericht soll im 1. Semester 2011 vorliegen und publiziert werden.


Adresse für Rückfragen

Michael Aebersold, Leiter Sektion Entsorgung radioaktive Abfälle BFE, 031 322 56 31
Matthieu Buchs, stv. Leiter Kommunikation BFE, 031 325 58 94


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Bundesamt für Energie
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