Transitgasleitung nach Italien soll Betrieb Ende Jahr wieder aufnehmen

Bern, 26.10.2010 - Nach Murgängen im Spreitlauigraben (Gemeinde Guttannen, Kanton Bern) ist die Transitgasleitung seit dem 23. Juli 2010 ausser Betrieb. Dadurch könnte in Italien im bevorstehenden Winter eine kritische Versorgungslage entstehen. Am Montag haben sich Vertreter des Bundesamts für Energie und des italienischen Wirtschaftsministeriums von der Transitgas AG über die geplanten Sofortmassnahmen orientieren lassen. Durch die Sanierung der Schutzverbauungen im Spreitlauigraben soll die Gasleitung noch vor Jahresende wieder provisorisch in Betrieb gehen können. Zur möglichst raschen Planung einer definitiven Lösung für die nächsten Jahre, wollen Schweizer und italienische Behörden eine Taskforce einsetzen.

Nach heftigen Gewittern und Murgängen im Spreitlauigraben hat die Transitgas AG ihre Gasleitung am 23. Juli 2010 aus Sicherheitsgründen ausser Betrieb genommen. Weitere Murgänge haben die Gasleitung am 12. August 2010 teilweise freigelegt und die bestehenden Schutzverbauungen weitgehend zerstört. Seither fliesst über die Transitgasleitung kein Gas mehr nach Italien. Die Transitgasleitung spielt eine grosse Rolle für die italienische Gasversorgungssicherheit: Im Falle eines kalten, langen Winters oder falls noch eine weitere Gasversorgungsquelle ausfallen würde, könnte es in Teilen Italiens zu einer kritischen Versorgungslage kommen. Die Transitgas AG hat deshalb unmittelbar nach Ausserbetriebnahme der Leitung mit der Prüfung der technischen Möglichkeiten begonnen, um den Betrieb möglichst rasch wieder herzustellen. Ebenso stehen die zuständigen Behörden auf schweizerischer und italienischer Seite seit Ende Juli in engem Kontakt.

Am Montag, 25. Oktober 2010, fand in Bern ein Treffen zwischen Guido Bortoni, Vorsteher des italienischen Energiedepartements, Gilberto Dialuce, Vorsteher der Generaldirektion für Energieversorgungssicherheit und -Infrastrukturen, Walter Steinmann, Direktor Bundesamt für Energie sowie Vertretern der Transitgas AG statt. Die Delegationen nahmen die verschiedenen geprüften Lösungsansätze zur Kenntnis. Als Sofortmassnahme soll nun die sofortige Sanierung und Stabilisierung der Schutzverbauungen der Leitung im Spreitlauigraben umgesetzt werden. Ziel ist, die Leitung noch vor Ende dieses Jahres wieder provisorisch in Betrieb zu nehmen (vorbehältlich der Zustimmung des Eidgenössischen Rohrleitungsinspektorats nach Abschluss der Sanierungsarbeiten).

Neben dieser kurzfristigen Massnahme werden aber auch Schritte für eine definitive Lösung für die kommenden Jahre eingeleitet. Die Vertreter des italienischen Wirtschaftsministeriums und des schweizerischen Bundesamts wollen dazu eine Taskforce einsetzen, welche die entsprechenden Planungsarbeiten und Genehmigungsverfahren in sehr kurzer Zeit vorantreiben soll.

INFOBOX

Die wichtige Nord-Süd-Transitgasleitung führt durch die Schweiz von der Grenze Deutschland/Schweiz bei Wallbach (AG) bis zur Grenze Schweiz/Italien beim Griespass (VS). Diese Transitleitung wurde zu Beginn der 1970er Jahre von der Transitgas AG erstellt und zwischen 1994 und 2002 ausgebaut.


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Questioni tecniche: Cecilia Gatti, Dipartimento per l’energia, Ministero dello sviluppo economico, tel +39. 06.4705.2570


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