Lothar-Folgen: Brennholz-Verbrauch soll verdoppelt werden

Bern, 28.08.2000 - Der Verbrauch von Brennholz in der Schweiz soll bis 2010 auf fünf Millionen Kubikmeter jährlich verdoppelt werden. Das Bundesamt für Energie unterstützt zu diesem Zweck den Einbau von Holzfeuerungen. In einer ersten Phase soll das vom Orkan "Lothar" gefällte Energieholz genutzt werden. In einer zweiten Phase ist die dauernde Ausschöpfung des nachwachsenden Potenzials vorgesehen.

Am 26. Dezember 1999 warf "Lothar" in der Schweiz 13 Mio. Kubikmeter Holz um. Davon könnten etwa 5 Mio. Kubikmeter als Energieholz genutzt werden. Das BFE arbeitete ein Förderprogramm zur energetischen Verwertung des Sturmholzes aus, das sich für die nächsten dreieinhalb Jahre auf total 45 Mio. Fr. beläuft. Das Parlament bewilligte in der Sommersession einen entsprechenden Nachtragskredit für dieses Jahr.

Das BFE hat am Montag in Bern sein Förderprogramm zur Energieholz-Nutzung vorgestellt. Es basiert auf dem Energiegesetz und will die rasche Verwertung und eine nachhaltige Steigerung des Energieholz-Absatzes in der Schweiz erwirken. Ziel ist eine Verdoppelung der heute jährlich genutzten rund 2,5 Mio. Kubikmeter. Das entspricht der langjährig möglichen Nutzmenge. Das Programm führt damit aus einer Notsituation zu einer dauernd hohen Nutzung des normalen Brennholz-Potenzials. Es nimmt das im Januar 2001 beginnende Programm "EnergieSchweiz" im Bereich der Holzenergie vorweg.

Das neue Förderprogramm kann auf Bewährtem aufbauen. Im Rahmen des zu Ende gehenden Aktionsprogramms Energie 2000 wurden durch Bund und Kantone über 500 Holzfeuerungen grösserer Leistung unterstützt. Aus mehreren kantonalen Programmen sind zudem Erfahrungen in der Förderung von Klein-Holzfeuerungen vorhanden. So konnte denn der BrennholzVerbrauch in den letzten zehn Jahren um 20 Prozent auf die genannten 2,5 Mio. Kubikmeter erhöht werden.

Das BFE und die mit der Abwicklung der Gesuche beauftragte Schweizerische Vereinigung für Holzenergie (VHe), Zürich, haben die gemachten Erfahrungen in das neue Fördermodell integriert. Unterstützt werden bis Ende 2003:

  • Klein-Holzfeuerungen von weniger als 100 Kilowatt, sofern sie VHe-typengeprüft sind und den überwiegenden Teil des Wärmebedarfs eines Gebäudes decken.
  • Automatische Holzfeuerungen mit mehr als 100 Kilowatt, mit oder ohne Nahwärmenetz.
  • Erweiterungen und Verdichtungen bestehender Holz-Nahwärme-Verbünde.
  • Grössere Energieholz-Lagereinrichtungen, die zur Erhöhung der regionalen Versorgungssicherheit beitragen.
  • Machbarkeitsstudien für grössere Holzenergieprojekte.

Die Beiträge sollten rund 40 bis 60 Prozent der anrechenbaren Mehrkosten abdecken. Kantone können aus ihren eigenen Fördermitteln aufstocken. Detaillierte Informationen zu den Finanzhilfen sowie Gesuchsformulare sind erhältlich bei: Schweiz. Vereinigung für Holzenergie VHe, Seefeldstrasse 5a, 8008 Zürich, Tel. 01 250 88 11, Fax 01 250 88 22, info@vhe.ch, www.vhe.ch.

Die Volksabstimmung vom 24. September 2000 könnte einen entscheidenden Schritt in eine nachhaltige schweizerische Energieversorgung mit Hilfe der erneuerbaren Energien bringen. Auch die Holzenergie würde von der Annahme der Förderabgabe profitieren, da die auf Ende 2003 begrenzte "Lothar"-Aktion um mindestens sechs Jahre verlängert werden könnte.


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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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