Talsperrensicherheit: Das Beispiel der Schweiz

Bern, 01.06.2011 - Fast tausend der weltweit führenden Spezialisten für Talsperren nehmen zur Zeit am 79. Jahrestreffen der Internationalen Kommission für grosse Talsperren (ICOLD/CIGB) teil. Das Treffen findet vom 29. Mai bis 3. Juni im Kultur- und Kongresszentrum Luzern statt. Das bedeutet eine grosse Anerkennung des Know-hows der Schweiz und der Experten des Schweizerischen Talsperrenkomitees. Am heutigen 1. Juni wird ein Symposium durchgeführt zum Thema «Talsperren und Staubecken unter sich ändernden Herausforderungen». Heute haben China und die Schweiz auch eine Absichtserklärung im Bereich der Talsperrenüberwachung unterzeichnet.

Die Schweiz ist das Land mit der höchsten Talsperren-Dichte der Welt. Mit der 285 Meter hohen Gewichtsmauer der Grande-Dixence ist sie gleichzeitig das Land mit der höchsten Beton-Staumauer. Die Talsperren spielen in der schweizerischen Elektrizitätsproduktion eine tragende Rolle, denn die Wasserkraft ist mit 55 Prozent die wichtigste einheimische Quelle erneuerbarer Energie. Im Laufe der gegenwärtigen Diskussion über unsere künftige Stromversorgung werden die Stauanlagen zweifellos noch an Bedeutung gewinnen.

Damit die Talsperren ihre Aufgabe weiterhin erfüllen können ohne für die Bevölkerung eine Bedrohung darzustellen, müssen sie mit grösster Aufmerksamkeit und Sorgfalt überwacht und unterhalten werden. In der Schweiz sind die Sicherheitsanforderungen sehr streng. Viele Länder interessieren sich für unser Überwachungskonzept, das sich bisher bewährt hat. Jiao Yong, chinesischer Vizeminister für Wasserwirtschaft und Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie (BFE) haben heute eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Schweiz wird ihre Erfahrung bei der Überwachung der chinesischen Talsperren einbringen können. In China bestehen rund 26'000 grosse Talsperren mit einer Höhe von über 15 Metern.

Notwendige internationale Zusammenarbeit

In diesem Bereich ist die internationale Zusammenarbeit sehr wichtig, weil Talsperren nicht jeden Tag und in jedem Land gebaut werden. Damit die notwendige Fachkompetenz entwickelt werden kann, ist ein ständiger weltweiter Austausch notwendig. Mit diesem Ziel wird jährlich ein Treffen der Internationalen Kommission für grosse Talsperren (ICOLD/CIGB) durchgeführt. Organisiert durch das Schweizerische Talsperrenkomitee, findet das 79. Treffen zur Zeit im Kultur- und Kongresszentrum Luzern statt.

Die Fachleute aus der ganzen Welt teilen und tauschen ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Rahmen von Studienreisen und technischen Sitzungen, die zwischen dem 29. Mai und 3. Juni stattfinden. Am heutigen 1. Juni wird in der Vollversammlung ein Symposium durchgeführt zum Thema «Talsperren und Staubecken unter sich ändernden Herausforderungen». Die wichtigsten Themen, die im Rahmen des Symposiums behandelt werden, sind das Langzeitverhalten von Stauanlagen, Stauanlagen und Klimaveränderungen, Stauanlagen und Naturgefahren sowie Stauanlagen in einer unversehrten Landschaft.


Adresse für Rückfragen

Georges Darbre, Leiter Sektion Talsperren, BFE, 031 325 54 91 / 079 752 11 13

Prof. Anton Schleiss, Präsident des Schweizerischen Talsperrenkomitees, LCH-EPFL, 021 693 23 82 / 079 744 04 53

Matthieu Buchs, stellvertretender Leiter Kommunikation, BFE, 031 325 58 94 / 079 785 41 07


Herausgeber

Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-39432.html