Sachplan für Übertragungsleitungen in der Vernehmlassung

Bern, 04.02.2000 - Hochspannungsleitungen sind unentbehrlich für die Stromversorgung. Sie belasten jedoch die Umwelt, besonders das Landschaftsbild. Ihre Zahl muss deshalb durch Bündelung mit anderen Leitungen beschränkt und die Linienführung optimiert werden. Beides ermöglicht der Sachplan Übertragungsleitungen (SÜL), der am Freitag in eine breite Vernehmlassung gegeben wurde.

Der SÜL verschafft eine Gesamtsicht des bestehenden und geplanten Höchstspannungsnetzes. Die Ausbauvorhaben werden nach drei Hauptaspekten beurteilt: Bedürfnisse von Bevölkerung und Wirtschaft, bestgeeigneter Korridor für die Linienführung sowie Konflikte, die aus unterschiedlichen Ansprüchen an den Landschaftsraum hervorgehen. Frühzeitig aufgedeckte Konflikte geben den Investoren Klarheit darüber, welche Projekte weitgehend unbestritten sind und wo kaum eine Chance auf Realisierung besteht.

Der erste SÜL-Entwurf entstand im Rahmen des Aktionsprogramms Energie 2000 nach fünf Jahren Arbeit in der Konfliktlösungsgruppe Übertragungsleitungen. Diese betrat mit ihrem konsensorientierten Verhandlungsverfahren auch international gesehen Neuland. Nach einer Anhörung der Kantone 1998 haben das Bundesamt für Energie (BFE) und das Bundesamt für Raumplanung (BRP) den Sachplan Übertragungsleitungen weiter entwickelt. Unterstützt wurden diese Arbeiten durch Vertreter der Energiewirtschaft und der Umweltorganisationen.

Der vorliegende Entwurf vom 14.1.2000 umfasst die Gesamtsicht und eine erste Serie von sieben prioritären, bereits gründlich beurteilten Ausbauvorhaben. Er wird nun zur Anhörung den interessierten Bundesstellen, den kantonalen und den betroffenen kommunalen Behörden unterbreitet. Die Bevölkerung wird durch die kantonalen Fachstellen für Raumplanung mit Hilfe der amtlichen Publikationsorgane informiert und zur Mitwirkung eingeladen. Das BFE und das BRP erwarten die Stellungnahmen bis Ende Mai 2000. Als nächster Schritt soll der SÜL dem Bundesrat zur Gutheissung unterbreitet werden.

Der Sachplan umfasst 63 Ausbauvorhaben. Darunter finden sich nur wenige Neubaustrecken. Diese stehen zum Teil im Zusammenhang mit Bahn 2000+ und NEAT.


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Bundesamt für Energie
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