Gemeinnütziger Wohnungsbau im Spannungsfeld zwischen sozialer Verantwortung und Markt

Grenchen, 03.11.2011 - Auch gemeinnützige Wohnbauträger bauen heute in höherem Standard, doch klar zurückhaltender als gewinnorientierte Investoren. Viele Indizien weisen zudem darauf hin, dass sie dem Wachstum der Wohnungsflächen Grenzen setzen. Dank Verdichtung im Neu- oder Ersatzneubau verbrauchen sie weniger Land. Und dank weit verbreiteter Belegungsvorschriften wird auch der grosszügiger gewordene Wohnraum bei den gemeinnützigen Wohnbauträgern effizienter genutzt als im gesamten Wohnungsmarkt.

Dies sind einige Erkenntnisse der diesjährigen Fachtagung des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO), welche am 3. November im Rahmen der Grenchner Wohntage 2011 stattfand. Rund 200 Fachleute diskutierten die statistisch erfassbaren Trends, liessen sich Beispiele besonders „sparsamer" Projekte präsentieren und erörterten die Wünschbarkeit und mögliche Instrumente zur Steuerung der baulichen Standards und der Belegung.
Auf besonderes Interesse stiessen die erstmals präsentierten Ergebnisse einer Befragung aller Schweizer Wohnbaugenossenschaften. Sie ergab, dass für rund 70 Prozent der Genossenschaftswohnungen formelle Belegungsvorschriften angewendet werden. Diese sind die Regel bei grossen Mitglieder-Genossenschaften, bei denen die Bewohnenden auch Mitglied sind. Weniger verbreitet sind formelle Belegungsvorschriften bei Unternehmer-Genossenschaften und bei kleineren Genossenschaften; letztere müssen die Vergabe ihrer Wohnungen flexibel handhaben können, um verschiedenen Anforderungen (Vollvermietung, Flächenverbrauch, Eigenmittel und Engagement der Bewohnenden) zu genügen.
Die Tagung begleitet hat Professor Philippe Thalmann, Präsident der vom Bundesrat eingesetzten Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen (EKW). Ernst Hauri, Direktor des Bundesamts für Wohnungswesen, formulierte sein Fazit wie folgt: „Unter raumplanerischen und sozialen Aspekten und gemessen an den Zielen einer 2000-Watt-Gesellschaft sind die Gemeinnützigen vorbildliche Bauträger."

Die Tagungsdokumente sowie die Befragungsergebnisse sind aufgeschaltet auf www.grenchnerwohntage.ch


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Lukas Walter, BWO, 032 654 91 93, lukas.walter@bwo.admin.ch



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