Energieverbrauch in der Industrie und im Dienstleistungssektor

Bern, 29.03.2006 - Die Industrie und der Dienstleistungssektor sind für rund 37 Prozent des Energie-Endverbrauchs der Schweiz verantwortlich. Das Bundesamt für Energie BFE erfasst den Energieverbrauch mittels repräsentativen Stichproben und Hochrechnungsverfahren. Im heute publizierten Bericht präsentiert das BFE die Resultate der Erhebungen für die Jahre 2002 bis 2004, an der rund 12’000 Arbeitsstätten der Industrie und des Dienstleistungssektors beteiligt waren.

Bis 1998 führte der Schweizerische Energiekonsumentenverband von Industrie und Wirtschaft (EKV) eine jährliche Erhebung des Energieverbrauchs der Industrie durch. Da diese den Anforderungen in qualitativer und quantitativer Hinsicht nicht mehr genügte, wurde 1999 unter der Federführung des BFE das Projekt "Revision  und Erweiterung der Energieverbrauchsstatistik der Industrie und des Dienstleistungssektors" gestartet.

Die Erhebung erfolgt aufgrund einer repräsentativen Stichprobe, die auf dem Betriebs- und Unternehmensregister basiert und rund 12’000 Arbeitsstätten umfasst. Die Berechnung des Energieverbrauches erfolgt mit einem Hochrechnungsverfahren. Der Verbrauch der Industrie und des Dienstleistungssektors wird in 19 Branchen beziehungsweise Branchengruppen unterteilt, welche den Anforderungen internationaler Organisationen und der EU entsprechen.

Die Resultate des Energieverbrauchs für die Jahre 2002 bis 2004 zeigen, dass Elektrizität sowohl im Industrie- als auch im Dienstleistungssektor mit einem Anteil von rund 40% der wichtigste Energieträger ist. Der Elektrizitätsverbrauch ist in beiden Sektoren praktisch gleich hoch und stieg zwischen 2002 und 2004 kontinuierlich an. Allerdings fällt der Verbrauchanstieg in dieser Periode im Dienstleistungssektor mit +4.7% deutlich stärker aus als in der Industrie mit +2.3%.

Auf Heizöl-extraleicht entfällt ein Anteil am Gesamtenergieverbrauch von rund 17% (Industrie) bzw. rund 37% (Dienstleistungssektor). Beim Verbrauch kann in beiden Sektoren zwischen 2002 und 2004 ein Rückgang festgestellt werden (-5.7% Industrie, -2% Dienstleistungssektor).

Erdgas deckt durchschnittlich rund 25% des Energiebedarfs der Industrie und rund 18% des Dienstleistungssektors. Der festgestellte Rückgang des Erdgasverbrauchs um 1.2% in der Industrie ist teilweise erhebungstechnisch bedingt, da für das Jahr 2003 ein Datensatz eines Grossbetriebs fehlt und in der Branchengruppe Papier eine grosse Fabrik ihre Tätigkeit aufgab. Im Dienstleistungssektor nahm der Erdgasverbrauch zwischen 2002 und 2004 um 4.6% zu.

Die Energieträger Kohle, Industrieabfälle und Heizöl – schwer werden im Wesentlichen von einigen Unternehmungen energieintensiver Branchen wie Papier, Chemie und Zement verwendet. Da der Energieverbrauch dieser Branchen praktisch vollständig erhoben wird, werden diese Daten nicht hochgerechnet. Sie entsprechen dem schweizerischen Verbrauch dieser Energieträger.


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Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75 / 079 763 86 11



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