Wohnforschung nimmt sich Herausforderungen im Wohnungswesen an

Grenchen, 30.07.2012 - Die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt und die Entwicklungstendenzen deuten darauf hin, dass sich mittel- und längerfristig die Zielkonflikte im Wohnungswesen zuspitzen. Das als Webpublikation erschienene Forschungsprogramm 2012-2015 des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) will zu deren Bewältigung beitragen und für Marktakteure und die Politik Entscheidungsgrundlagen bereitstellen.

Neben den Forschungsthemen enthält das Programm eine Darstellung von Aufträgen und Zielen der Wohnforschung, einen Rückblick auf die Ergebnisse des Programms 2008-2011 sowie eine aktuelle Analyse der Lage und der Entwicklungstendenzen im Wohnungswesen. Das Programm ist kein Ausschreibungspapier sondern eine Absichtserklärung. Forschungsprojekte werden zu gegebener Zeit unter den interessierten Fachleuten ausgeschrieben und werden unter anderem folgende Fragen zu klären haben:
Welche Wohnformen, Standorte und Eigentumsformen sind von welchen Bewohnergruppen gesucht, und wie können Konflikte zwischen Wohnpräferenzen und übergeordneten Zielen entschärft werden? Wie kann der Schutz des Kulturlands mit Verdichtungsmassnahmen realisiert werden und wie können diese die zum Teil widersprüchlichen Anforderungen bezüglich Rentabilität, Erschwinglichkeit, Wohnqualität und Akzeptanz in der Nachbarschaft erfüllen? Auf welche Weise muss auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten der Bewohner und Bewohnerinnen sowie die speziellen Mechanismen des Wohnungsmarktes eingegangen werden, um den ökologischen Umbau des Gebäudebestandes voran zu treiben und so einen Beitrag zur Energiepolitik 2050 zu leisten? Wie kann die Wohnungsversorgung wirtschaftlich und sozial schwacher Gruppen gerade auch im städtischen Umfeld sichergestellt werden? Welche Folgen hat der starke Anstieg der Eigentümerquote, insbesondere im Stockwerkeigentum, auf das Investorenverhalten und die Entwicklung des Mietwohnungssektors? Dies sind einige Fragestellungen, die in fünf Schwerpunktthemen des neuen Forschungsprogramms behandelt werden.

Weitere Themen betreffen „Daueraufgaben“ der Wohnforschung, so etwa die Verbesserung der Datenlage betreffend Wohnungsmarkt und Wohnungsversorgung oder die Frage, wie in einem veränderten Umfeld die Wohnungspolitik zur Erhaltung und Förderung des Wirtschafts- und Industriestandorts Schweiz beitragen kann.

Das BWO betreibt seit 1975 Wohnforschung. Gemäss Wohnraumförderungsgesetz WFG soll die Forschung die Markttransparenz erhöhen und Grundlagen für die Verbesserung des Wohnraumangebots und des Wohnumfelds bereitstellen. Das BWO veröffentlicht die Forschungsergebnisse über Internet.


Adresse für Rückfragen

Doris Sfar, BWO, Bereich Grundlagen und Information, Tel. +41 32 654 91 85



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