Preisgünstiges Wohnen dank raumplanerischer Massnahmen

Grenchen, 29.01.2013 - Mit welchen Massnahmen lässt sich das Angebot an preisgünstigen Wohnungen in Städten und Agglomerationen verbessern? Raumplanerische Instrumente können so ausgestaltet werden, dass sie nicht nur den preisgünstigen Wohnraum fördern, sondern auch einen Beitrag zur städtebaulichen Qualität leisten. Unter welchen Voraussetzungen das gelingt, zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO).

Die Baulandreserven in Städten und Agglomerationen werden knapp. Als Folge der starken Nachfrage steigen die Mietpreise und wirtschaftlich schwache Haushalte können sich Wohnungen in bestimmten Gemeinden immer weniger leisten. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, kamen bis anhin verschiedenartige Fördermodelle zum Einsatz. Seit einigen Jahren werden auch raumplanerische Instrumente diskutiert und an einzelnen Orten ausprobiert.

Fünf Planungsinstrumente
Die Firma Ernst Basler+Partner hat im Rahmen einer Studie fünf Instrumente untersucht und ihre Wirkungen und Nebenwirkungen überprüft. Zum einen sind es bekannte Massnahmen, die allesamt auch für andere Planungsziele eingesetzt werden; Anteile in Nutzungsplanung, Mehrwertabgabe, Zweitwohnungsbeschränkung. Als weitere Möglichkeit bietet sich die Ausdehnung des Baulandangebotes mittels Auf- und Einzonungen an.

… und städtebauliche Qualität
Bei der Mengenausweitung sind die Erfolgsaussichten je nach Region sehr unterschiedlich. Die Studie schlägt auch einen Weg auf freiwilliger Basis über Anreize in Form von Nutzungsprivilegien vor. In der Umsetzung anspruchsvoller, gilt es hier die Lösung zwischen Bauwilligen und Behörde fallweise auszuhandeln und unter Umständen mit Auflagen an die städtebauliche Qualität zu verbinden.

Bauliche und soziale Verdichtung
Alle untersuchten Instrumente enthalten Ansätze, um das Angebot von preisgünstigen Wohnungen zu fördern. Ihre Wirkung ist jedoch beschränkt und stark abhängig von den lokalen Verhältnissen sowie der konkreten Umsetzung. Letztlich ist die Vergabepraxis entscheidend, damit auch wirklich die gewünschte Zielgruppe von den preisgünstigen Wohnungen profitiert. Belegungsvorschriften bieten zudem die Möglichkeit, den Wohnflächenkonsum zu steuern und tragen damit auch zum Ziel der höheren sozialen Dichte bei. Auch die quantitativen Analysen anhand von Fallbeispielen bestätigen obige Einschätzung: Die untersuchten Instrumente leisten zwar einen Beitrag zur Vergünstigung von Wohnraum, aber die örtlichen Verhältnisse bestimmen ihre Wirksamkeit. Somit ist fallweise zu prüfen, ob bestehende und bewährte Werkzeuge wie die Förderung von Genossenschaften nicht besser geeignet sind.


Adresse für Rückfragen

Verena Steiner, BWO, Grundlagen und Information, Tel. +41 32 654 91 84
Ernst Basler + Partner, Matthias Thoma, Tel. +41 44 395 16 29



Herausgeber

Bundesamt für Wohnungswesen
http://www.bwo.admin.ch/

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-47585.html