Asylstatistik 2013: Ein Viertel weniger Asylgesuche als im Vorjahr

Bern-Wabern, 24.01.2014 - Im Jahr 2013 wurden in der Schweiz 21 465 Asylgesuche eingereicht, das entspricht einem Rückgang um 25 % gegenüber 2012. Da im gleichen Zeitraum die Zahl der Asylgesuche in Europa um gut 25 % stieg, sank der Schweizer Anteil der europaweit gestellten Gesuche von 8,2 % auf knapp unter 5 %. Der Rückgang der Asylgesuche in der Schweiz zeigt sich insbesondere bei Gesuchstellern aus Ländern mit tiefer Anerkennungsquote; diese Gesuche werden in der Schweiz prioritär und rasch entschieden.

Wichtigstes Herkunftsland der Asylgesuche war im Jahr 2013 erneut Eritrea mit 2563 Gesuchen - allerdings gingen die Gesuche um 1844 zurück im Vergleich zu 2012 (-41,8 %). Die Schweiz gehörte damit erstmals seit 2005 nicht mehr zu den drei wichtigsten Zielländern eritreischer Asylsuchender in Europa. An zweiter Stelle lag Syrien mit 1901 Gesuchen (+672, +54,7 %), davon stammen 683 von syrischen Staatsangehörigen, die dank der Visaerleichterungen in die Schweiz kommen konnten. Aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs in Syrien halten sich in der Region beinahe 2,4 Millionen syrische Flüchtlinge auf, ein kleiner Teil davon wanderte nach Europa weiter.

Auf der Liste der wichtigsten Herkunftsländer folgt an dritter Stelle Nigeria mit 1764 (-982, -35,8 %), an vierter Stelle Tunesien mit 1737 Gesuchen (-502, -22,4 %). Der Rückgang der Asylanträge tunesischer und nigerianischer Staatsangehöriger dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass das BFM Gesuche aus Ländern mit geringer Anerkennungsquote prioritär behandelt. Weitere wichtige Herkunftsländer waren 2013: Marokko (1068, +14,7 %), Afghanistan (892, -35,6 %), Algerien (792, +3,9 %), Kosovo (698, +20,6 %), Sri Lanka (684, +38,5 %) und China (675, -16,5 %).

Erhebliche Rückgänge wurden bei Anträgen von Staatsangehörigen aus dem Westbalkan verzeichnet: Serbien (303, -84 %), Mazedonien (115, -89,9 %) sowie Bosnien und Herzegowina (221, -57,1 %). Der Rückgang zeichnete sich bereits im September 2012 ab, nach der Einführung des 48-Stunden-Verfahrens für Asylsuchende aus visumsbefreiten Staaten Südosteuropas durch das BFM.

Komplexere Fälle ab Jahresmitte
Im Jahr 2013 wurden 23 966 Asylgesuche erstinstanzlich erledigt, 975 weniger als 2012 (-3,9 %). Aufgrund der BFM-Behandlungsstrategie ging ab Mitte 2013 die Zahl der Fälle im Dublin-Verfahren (Möglichkeit der Überstellung an einen anderen Staat für die Durchführung des Asyl- und Wegweisungsverfahrens) und der schwach begründeten Asylgesuche deutlich zurück. Die Anzahl der Gesuche, die mit relativ geringem Aufwand erledigt werden konnten, sank dadurch. Hingegen konnten zunehmend komplexere, pendente Fälle abgearbeitet werden. Abgeschlossen werden konnte auch der Abbau der rund 9000 Asylgesuche, die von irakischen Staatsangehörigen 2006-2008 auf den Schweizer Botschaften in Damaskus und Kairo eingereicht wurden.

2013 erhielten 3167 Personen in der Schweiz Asyl (2012: 2507, +26,3 %). Die Anerkennungsquote lag damit bei 15,4 % (2012: 11,7 %). In 10 997 Fällen ergingen Nichteintretensentscheide (-21,5 %), davon 7078 (-22,5 %) im Rahmen des Dublin-Verfahrens. 6404 Gesuche wurden abgelehnt (+ 30 %), 3398 abgeschrieben (-2,9 %). 4922 Personen reisten vergangenes Jahr kontrolliert selbständig aus (-22 %). Weiter wurden 3685 Personen entweder in ihren Heimatstaat oder einen Drittstaat zurückgeführt (2012: 3633), 4067 Personen (4404) in einen Dublinstaat. 6821 Personen (6964) reisten unkontrolliert aus.

Weniger Gesuche im Dezember
Im Dezember 2013 wurden 1782 Asylgesuche gestellt, das entspricht einer Abnahme um 9 % (- 176 Gesuche) im Vergleich zum Vormonat. Die wichtigsten Herkunftsländer Asyl-suchender waren Syrien (384, -15,8 %), Eritrea (232, +14,3 %), Sri Lanka (122, +28,4 %), Tunesien (101, +2 %), Afghanistan (76, +58,3 %), Marokko (68, -20,9 %), Nigeria (68, -24,4 %), Kosovo (53, +71 %), Somalia (50, -28,6 %) und Georgien (49, -3,9 %).

1693 Asylgesuche wurden in erster Instanz erledigt (-12,9 %), 302 Personen wurde Asyl gewährt (-8,8 %). Die Schweiz hat bei 759 Personen (-10 %) einen Dublin-Staat um Übernahme ersucht und erhielt 533 (-0,7 %) Übernahmegesuche. 283 Mal wurde die Zuständigkeit der Schweiz abgelehnt (-2,1 %), 52 Personen (-23,5 %) wurden im Rahmen des Dublin-Abkommens an die Schweiz überstellt, 242 (-15,4 %) von der Schweiz an den zuständigen Staat. 810 Personen aus dem Asylbereich verliessen im Dezember die Schweiz (-5,7 %).


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