Jugend und Gewalt: Neue Instrumente für die Prävention

Bern, 22.05.2014 - Heute stehen bereits zahlreiche Massnahmen zur Prävention von Jugendgewalt zur Verfügung. Das nationale Programm Jugend und Gewalt bietet mit zwei neuen Publikationen eine Orientierungshilfe. Die neuen Instrumente unterstützen die Präventionsfachleute dabei, geeignete Massnahmen auszuwählen, bestehende zu überdenken und neue zu erarbeiten.

Die beiden Publikationen wurden heute in Aarau am 5. Netzwerktreffen der kantonalen und kommunalen Ansprechstellen für Gewaltprävention vorgestellt und von den Experten und Praktikern diskutiert. Diese begrüssen die neuen Instrumente und stufen sie für die praktische Präventionsarbeit als hilfreich und nützlich ein.

Prof. Manuel Eisner vom Institute for Criminology der University of Cambridge (UK) präsentierte gemeinsam mit Dr. Margit Averdijk (ETH Zürich) das Handbuch «Wirksame Gewaltprävention. Eine Übersicht zum internationalen Wissensstand». Es bündelt die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Gewaltprävention auf internationaler Ebene. Sämtliche evidenzbasierten Programme zur Gewaltprävention mit Fokus Individuum, Familie, Schule und Opfer werden beschrieben und hinsichtlich ihrer Wirkungsweise untersucht. Vorgestellt werden beispielsweise Elterntrainings, Anti-Mobbing-Programme oder Programme zur Prävention von Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen. Für alle Programmtypen werden Projektbeispiele in der Schweiz angegeben.

Mit dem Leitfaden Good Practice-Kriterien der Prävention von Jugendgewalt legt Carlo Fabian von der Hochschule für Soziale Arbeit/FH Nordwestschweiz ein zusätzliches Arbeitsinstrument für die verantwortlichen Akteure in Praxis und Politik vor. Eine Orientierung an Good-Practice-Kriterien erhöht die Chance, dass wirkungsvolle Prävention geleistet wird.

Im Rahmen des Netzwerks Jugend und Gewalt trafen sich am 22. Mai kommunale und kantonale Fachleute zum fünften Mal. Das Netzwerk wurde 2011 vom nationalen Präventionsprogramm Jugend und Gewalt ins Leben gerufen. Es dient den Fachleuten dazu, ihre Erfahrungen aus der praktischen und der konzeptionellen Präventionsarbeit auszutauschen und sich über Kantons- und Sprachgrenzen hinaus zu vernetzen.

Präventionsprogramm Jugend und Gewalt
 
Das gesamtschweizerische Präventionsprogramm Jugend und Gewalt wurde vom Bundesrat im Juni 2010 für die Jahre 2011 – 2015 beschlossen. Das Programm beruht auf einer tripartiten Zusammen-arbeit zwischen Bund, Kantonen sowie Städten und Gemeinden. Mit dem Programm soll die Grundla-ge für eine wirksame Gewaltprävention in der Schweiz geschaffen werden. Im Mittelpunkt stehen vier Aktionsschwerpunkte: der Aufbau einer Wissensbasis der Gewaltprävention, das praxisnahe und breite Vermitteln von gesichertem Wissen, die Förderung der Vernetzung der Akteure und die Verbesserung der Zusammenarbeit in den Bereichen Prävention, Intervention und Repression.
 
Die beiden Publikationen werden im Sommer 2014 in Deutsch, Französisch und Italienisch publiziert:
- Leitfaden «Good-Practice-Kriterien der Prävention von Jugendgewalt in den Bereichen Familie, Schule und Sozialraum» (Fabian et al. 2014): Publikation Ende Juni 2014
- «Wirksame Gewaltprävention. Eine Übersicht zum internationalen Wissensstand» (Eisner / Averdijk 2014): Publikation Anfang Sept. 2014
 
Weitere Informationen unter www.jugendundgewalt.ch


Adresse für Rückfragen

Tel. 031 323 82 58 (am 22.5. via 031 322 91 95)
Thomas Vollmer
Leiter Ressort Jugendschutzprogramme
Geschäftsfeld Familie, Generationen Gesellschaft
www.bsv.admin.ch/Jugendschutz



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