Engpassbeseitigung Osttangente Basel: ASTRA legt neue Variante vor

Bern, 07.07.2014 - Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat eine neue Variante zur Beseitigung des Engpasses auf der Osttangente Basel entwickelt und mit den Kantonen besprochen. Diese beruht auf einer Tunnelverbindung zwischen Birsfelden und der Nordtangente (Rheintunnel). Damit könnte die Stauproblematik markant entschärft werden. Die neue Variante bedarf indes noch weiterer Abklärungen, einerseits hinsichtlich der Finanzierung, andererseits bezüglich der Umweltaspekte. Regierungsrat Hans-Peter Wessels (BS) und Regierungsrätin Sabine Pegoraro (BL) haben sich heute erfreut gezeigt über die Tunnelvariante.

Bis ins Jahr 2030 wird die A2 im Raum Basel erheblich überlastet sein. Um die Funktionsfähigkeit des Nationalstrassennetzes langfristig gewährleisten zu können, sind bauliche Verbesserungen nötig. Das ASTRA hat dazu die vom Kanton Basel-Stadt eingereichte Variante sowie weitere Optimierungsmöglichkeiten geprüft und gestützt darauf eine neue Variante entwickelt. Diese enthält den Bau einer neuen Tunnelverbindung zwischen Birsfelden und der Nordtangente / Verzweigung Wiese. Der neue Rheintunnel ist im Süden beim Zubringer Birsfelden angeschlossen, wo die Strasse in einen Tunnel abtaucht. Die Anbindung im Norden erfolgt bei der heutigen Ausfahrt Klybeck und der Rampenbrücke Wiese. Damit kann die bestehende Nationalstrasse vom Verkehr von und nach Frankreich sowie Basel Kannenfeld und Allschwil entlastet werden. Eine zusätzliche Anbindung des Verkehrs von und nach Deutschland ist bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt realisierbar.

Die Investitionskosten dieser Variante belaufen sich auf rund 1,4 Milliarden Franken. Die Kosten von rund 300 Millionen Franken für eine allfällige Erweiterung von und nach Deutschland sind darin nicht berücksichtigt.

Die Investitionskosten der neuen Variante liegen deutlich über den Kosten der ursprünglichen Lösung mit einer oberirdischen Erweiterung. Da die Stauproblematik auf der A2 dadurch aber markant entschärft werden kann, hält sie das ASTRA grundsätzlich für sinnvoll. Vor einem abschliessenden Entscheid braucht es allerdings noch weitere Abklärungen.

Diese betreffen einerseits die Finanzierung: Das ASTRA erwartet, dass sich die Kantone an den Mehrkosten beteiligen. Die Nationalstrasse nimmt einen beträchtlichen Teil des regionalen und innerstädtischen Verkehrs auf und trägt stark zur Entlastung des nachgelagerten Verkehrsnetzes bei. Davon profitiert die ganze Region. Die neue Lösung hat auch den Vorteil, dass sie keinen Eingriff auf dem bestehenden Netz erfordert und einen auf das Minimum beschränkten Eingriff ins bebaute Gebiet zur Folge hat. Der Rheintunnel schneidet damit hinsichtlich Lebens- und Wohnqualität im Raum Basel im Vergleich zu den anderen Varianten deutlich besser ab. Wie die Aufteilung der mit der neuen Varianten verbundenen Mehrkosten erfolgt, wird im Rahmen der nun an die Hand zu nehmenden generellen Projektierung geklärt.

Die anstehenden Abklärungen betreffen andererseits die Umweltverträglichkeit der neuen Variante. Es gilt insbesondere vertieft zu prüfen, welche Auswirkungen die geplanten Tunnelbauten auf die Grundwasserströme haben.

Kantone unterstützen neue Variante

Die beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben die neue Variante wohlwollend aufgenommen. Regierungsrat Hans-Peter Wessels (BS) und Regierungsrätin Sabine Pegoraro (BL) haben sich an der heute mit dem ASTRA durchgeführten Medienkonferenz erfreut darüber gezeigt. Die Kantone werden die Variante nun detailliert prüfen und bis zum Herbst dazu Stellung nehmen.

Weitere Nationalstrassenprojekte im Raum Basel

Neben der Engpassbeseitigung auf der Osttangente sind in der Region Basel derzeit weitere Erweiterungsprojekte in Planung:

  • A2, Abschnitt Hagnau-Augst: Die Lösungssuche zur Engpassbeseitigung zwischen den Verzweigungen Hagnau und Augst ist im Gang. Das ASTRA unterzieht derzeit die Ergänzung von 3 auf 4 Fahrstreifen pro Richtung einer vertieften Prüfung. Auslöser ist das zweite Programm Engpassbeseitigung, in dem für diesen Abschnitt ein Engpass der höchsten Stufe ausgewiesen wird.
  • ABAC-Tunnel (Zubringer Gundeldingen): Mit Abschluss der Lösungssuche zur Engpassbeseitigung auf der Osttangente steht einer weiteren Bearbeitung des ABAC-Tunnels nun nichts mehr im Wege. Die Federführung liegt beim Kanton Basel-Stadt, der die nächsten Schritte (generelles Projekt) in Abstimmung mit der Entwicklungsplanung Leimental-Birseck-Allschwil (ELBA) unverzüglich in Angriff nehmen wird.


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