Infrastrukturtag 2014: Auslegeordnung zum Mobility Pricing in der Schweiz

Bern, 24.10.2014 - Der heute an der Universität St.Gallen durchgeführte Infrastrukturtag des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) war dem Mobility Pricing gewidmet. Mobility Pricing erlaubt es, die bestehenden Infrastrukturen besser zu nutzen und Verkehrsspitzen zu glätten. Allerdings stellen sich noch zahlreiche technische, finanzielle und politische Fragen, wie Bundesrätin Doris Leuthard an der Tagung festhielt. An der Veranstaltung wurden verschiedene Modelle für den Strassen- und öffentlichen Verkehr vorgestellt und diskutiert. Sie werden im Rahmen eines Konzeptberichts nun weiter vertieft.

Da die Mobilität wächst, Platz und Geld für einen weiteren Ausbau von Strasse und Schiene aber begrenzt sind, ist es wichtig, die bestehende Verkehrsinfrastruktur besser zu nutzen und verursachergerecht zu finanzieren. Das UVEK hat darum das Thema Mobility Pricing ins Zentrum des diesjährigen Infrastrukturtages gerückt. Die Veranstaltung wurde wie gewohnt gemeinsam mit Professor Matthias Finger vom Chair Management of Network Industries MIR organisiert.

Nach einer ersten politischen Einordnung durch Bundesrätin Doris Leuthard stellten Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamts für Strassen (ASTRA), und Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV), verschiedene Modelle für den Strassen- und öffentlichen Verkehr vor. Sie gaben damit auch Einblick in die Arbeiten am Konzeptbericht, den das UVEK im nächsten Jahr dem Bundesrat vorlegen wird. Professor Wolfgang Stölzle, Vorsteher des Lehrstuhls für Logistik-Management an der Universität St.Gallen, ging in seinen Ausführungen speziell auf Mautsysteme ein, und Siebe Riedstra vom niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt referierte über die Erfahrungen, welche die Niederlande mit benützungsbezogenen Abgaben gesammelt haben.

Mobility Pricing erlaubt es, Verkehrsspitzen zu glätten. „Die bisherigen Abklärungen zeigen, dass solche Modelle grundsätzlich auch für die Schweiz praktikabel wären", sagte Bundesrätin Doris Leuthard zum Abschluss der Tagung. „Allerdings stellen sich noch verschiedene Fragen." Diese gelte es vor einem allfälligen Wechsel sorgfältig zu prüfen. Für Bundesrätin Leuthard ist zudem klar: „Mit Mobility Pricing sollen die Nutzer nicht mehr, sondern anders für Mobilität bezahlen. Entsprechende Lösungen müssen für die Nutzer einfach, fair und transparent sein." Dies war auch der Tenor in der von Professor Finger moderierten Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Logistik und Handel.

Der Infrastrukturtag fand zum dritten Mal statt. 2013 war er der Energie-Effizienz und 2012 der Verlagerung des Güterverkehrs gewidmet.


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