Zweites Monitoring der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Luftfahrt

Bern, 18.03.2015 - Die schweizerische Zivilluftfahrt weist im internationalen Vergleich bezüglich Effizienz und Qualität weiterhin einen hohen Standard aus. Die Konkurrenz aus der Golfregion macht sich aber zunehmend bemerkbar. Dabei können die Gesellschaften aus dieser Region von besseren Bedingungen profitieren als die Schweizer Airlines. Dies zeigt das zweite Monitoring der Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrt in der Schweiz.

Im Auftrag des Bundesamtes für Zivilluftfahrt BAZL, der Aerosuisse, der Flugsicherungsgesellschaft Skyguide, der Swiss sowie der Swiss International Airports Association wurde 2012 durch die Münchner Intraplan Consulting erstmals die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Zivilluftfahrt in den Bereichen Verkehrsnachfrage, Infrastruktur und Verkehrsangebot, politische und fiskalische Rahmenbedingungen, Umweltschutz und Flugsicherheit erfasst. Das Monitoring wird im Zweijahresrhythmus fortgeführt, um so die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrt in der Schweiz verfolgen zu können.

Das heute veröffentlichte zweite Monitoring zeigt, dass die Schweizer Luftfahrt in vielen Bereichen wettbewerbsfähig ist. So hält der Bericht fest, dass die Fluggesellschaften, die Flughäfen und die Flugsicherung ihre Aufgaben unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen mit hoher Effizienz erfüllen. Die Qualität wird als hoch erachtet, sei es bei der Vielfalt des Angebotes oder beim hohen Sicherheitsniveau. Bei den Aussichten zeigen sich aber zunehmende Kapazitätsengpässe auf den beiden Flughäfen Zürich und Genf sowie ein steigender Kostendruck.

Neu wird im zweiten Monitoringbericht auf die sich verschärfende Konkurrenzsituation durch Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten eingegangen. Diese hätten deutlich bessere Rahmenbedingungen als die europäischen und schweizerischen Fluggesellschaften. So profitieren die Golf-Airlines und die Turkish Airlines auf ihren Heimflughäfen insbesondere von deutlich tieferen Kostenstrukturen und weniger betrieblichen Einschränkungen wie beispielsweise Nachtflugsperren. Zudem werden in dieser Region die Flughafeninfrastrukturen und die Flugzeugflotten massiv ausgebaut. Die Schweizer Flughäfen können hingegen dank der Golf-Airlines von zusätzlichen Passagieren profitieren.

Der Ausblick für die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Luftverkehrsbranche fällt verhalten aus. Nebst dem hohen Kostenniveau zeigt sich, dass die Kapazität aufgrund der vorhandenen Infrastruktur und der einschränkenden Betriebsregelungen zunehmend unzureichend sein wird. Hinzu kommen in jüngster Zeit die Auswirkungen der Frankenstärke als weiteres belastendendes Element. Im Interkontinentalverkehr müssen die Schweizer Airlines mit einer Schwächung ihrer Marktposition gegenüber der Konkurrenz aus dem Golf und der Türkei rechnen.


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